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Stadt Luzern

10 Jahre Kultur auf dem Schiff: Der Verein kunstaheu feiert sein Jubiläum

Seit nunmehr einem Jahrzehnt bringt der Luzerner Verein kunstaheu Musik und Kultur auf den Vierwaldstättersee. Über die Jahre hinweg hat sich vieles verändert – die Kernidee des Projekts ist aber dieselbe geblieben.
Die Alternative Rock Band Call Me Clark eröffnete die diesjährige Ausgabe von Kunstaheu.
Bild: Patrick Hürlimann (Luzern, 11. 3. 2025)

Vom 11. bis 23. März veranstaltet der Luzerner Verein kunstaheu erneut Kulturveranstaltungen auf einem SGV-Schiff. Zum Jubiläum – der Verein feiert das zehnjährige Bestehen des Kulturprojekts – erwartet das Publikum ein abwechslungsreiches Programm . Den Auftakt auf dem ankernden Motorschiff machte am Dienstagabend die Alternative-Rock-Band Call Me Clark. In den darauffolgenden Tagen bietet kunstaheu mit Künstlerinnen und Künstlern wie Don Jules & The Juliettes, Siselabonga und New Balkan Folk eine breite Palette an Genres, sodass für fast alle etwas dabei sein sollte. Ebenfalls auf dem Programm steht die Sonntagsausfahrt mit Kulturhäppchen.

Auf dem Schiff gibt es aber nicht nur Konzerte zu hören: Das Neubad bringt mit «118 Minuten» sein beliebtes Club-Format auf den See, und mit dem Slam von Julia Steiner sowie der szenischen Lesung von Krimiautorin Silvia Götschi kommen auch Literatur- und Theaterfans auf ihre Kosten.

Die Anfänge von kunstaheu

Pia Frey ist seit der Vereinsgründung 2014 Präsidentin von kunstaheu. Ursprünglich waren es die Keramikerin Catherine Schmid und der Fotograf André Emmenegger, beide SGV-Mitarbeitende, die mit der Idee auf Frey zukamen. «Schlussendlich haben wir alle je 100 Franken investiert, sodass wir mit einem Startkapital von 300 Franken loslegen konnten», erinnert sich Frey. Zehn Jahre später und mit fast ebenso vielen kunstaheu-Editionen sind Schmid und Emmenegger, auch als wichtige Verbindungspersonen zur SGV, weiterhin mit an Bord – sie als Aktuarin, er als Kassier. Seit 2023 ist zudem der Musiker und Schiffsführer Dave Stettler für das Eventmanagement verantwortlich.

kulturaheu-Präsidentin Pia Frey
Bild: zvg

Bis 2017 fand kunstaheu jeweils auf dem Motorschiff Rigi statt – bis dieses ausrangiert werden musste. «Zum Glück stellte uns die SGV auch in den folgenden Jahren ein Schiff zur Verfügung», so Frey. Das sei keineswegs selbstverständlich, da das Projekt auf den Goodwill der Schifffahrtsgesellschaft angewiesen sei. «Wir benehmen uns dementsprechend. Die Zusammenarbeit mit der SGV funktioniert nach wie vor gut.»

«Ein bisschen ersetzen wir den Salle Modulable»

In zehn Jahren kunstaheu hat sich einiges verändert. «Wir sind sicher professioneller geworden», findet Frey. «Wir sind mutiger, was unsere Ausgaben betrifft, und wollen den Künstlerinnen und Künstlern auch angemessene Gagen zahlen.» Gleichzeitig seien auch die Auftritte im Schnitt technisch anspruchsvoller geworden. «Zu Beginn hatten wir noch mehr Unplugged-Konzerte», erinnert sich Frey. Insgesamt habe der Verein viele Erfahrungen gesammelt und aus Fehlern gelernt. «Wir haben es geschafft, Menschen zusammenzubringen, die Lust auf das Projekt haben und ihre jeweiligen Fähigkeiten einbringen.» Heute zählt der Verein, der sich durch Sponsoren und Gönner finanziert, etwa 50 Mitglieder. «Es ist eine sehr engagierte Truppe», so Frey.

Die Reize von kunstaheu sind auch nach zehn Jahren dieselben geblieben: «Einerseits zeichnet uns die Vielfalt des Programms aus. Auf dem Schiff gibt es meistens für alle etwas», sagt Frey. Auf dem Schiff, das rund 50 Gästen Platz bietet, sieht es jedes Jahr etwas anders aus – «ein bisschen ersetzen wir den Salle Modulable, den es nie gegeben hat.» Und dann wäre da noch die Atmosphäre auf dem Wasser. «Das ist das Besondere, das es so in Luzern nicht gibt. Der Blick auf das Stadtbild, den See und die Berge ist einfach einmalig.»

Bei der Auswahl der Acts spielen einerseits die verschiedenen Vorlieben der Vereinsmitglieder eine Rolle. Da gibt es etablierte Namen, die «arriviertere Garde», wie Frey sie nennt, die jeweils für ein ausverkauftes Schiff sorgen. «Die Förderung von jungen, noch weniger bekannten Künstlerinnen und Künstlern war uns aber schon immer ein Anliegen», betont Frey. Die Vereinspräsidentin freut sich auf die Tage voller Musik und Kunst. «Das Schiff wird während dieser Zeit quasi zu unserem Wohnzimmer. Auch wenn es anstrengend ist – schöner kann man es kaum haben!»

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