Über 3000 Höhenmeter mussten die Veloprofis in der 7. Etappe der Tour de Suisse am Samstagnachmittag zurücklegen. Im letzten Anstieg zum Zielort Emmetten gingen einigen Sportlern bereits die Kraft aus. Beim Portugiesen Joao Almeida vom Team UAE Team Emirates-XRG aber nicht. Am Streckenrand rannten und schrien Fans mit der Portugal-Fahne ihm hinterher.
Diese Unterstützung schien ihm nochmals Energie zu geben. Almeida erhöhte das Tempo. Doch kurz vor Zielgeraden in Emmetten zog der Führende des Gesamtklassements, der Franzose Kévin Vauquelin, überraschend an allen vorbei. Die Kraft ging ihm aber nach seinem Angriff kurz vor dem Ziel aus. Almeida profitierte davon und setzte sich im Sprint durch und fuhr zu seinem zweiten Etappensieg.
«Jede Sekunde zählt», sagt Almeida nach seinem Sieg wortkarg. Ein paar Minuten später findet er ein wenig erholter mehr Worte gegenüber SRF. «Kevin hat stark angegriffen, ich konnte ans Hinterrad und war schneller», sagt der Portugiese. Mit diesem Sieg konnte er auf dem Gesamtklassement auf den zweiten Platz nachrücken. Zweiter wurde Kévin Vauquelin vor dem Dritten Oscar Onley.
Mehrere Stürze zu Beginn des Rennens
Die 7. Etappe der Tour de Suisse startete von Neuhausen am Rheinfall (SH) und führte nach Emmetten (NW). Mit 207,3 Kilometer war es die längste Etappe der diesjährigen Tour. Vor dieser Etappe führte der Franzose Kévin Vauquelin das Gesamtklassement an. Dahinter lag sein Landsmann Julian Alaphilippe und der Portugiese Joao Almeida.
Schon früh im Rennen konnten die drei mit Felix Gall, Oscar Onley sowie Quinn Simmons eine Spitzengruppe bilden und davonziehen. Es sei ein schnelles Rennen und kam bereits zu einigen Stürzen, bilanzierte David Loosli sportlicher Direktor der Tour de Suisse zwischenzeitlich. «Ein Fahrer musste ins Spital mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch», fügt er hinzu. Um welchen Fahrer es sich dabei handelt, ist unklar. Auch Silvan Dillier stürzte.
Doch der Schweizer Radprofi schien glimpflich von seinem Sturz davon gekommen zu sein. In einer Sequenz in Luzern massierte er sich seinen Oberschenkel. Wenig später ging es für ihn und den Rest der Fahrer auf den Bürgenstock. Der höchste Punkt dieser Etappe war jedoch in Rothenthurm (SZ). Der Bergpreis sicherte sich der Russe Alexander Wlassow.
Hunderte Fans am Strassenrand in Luzern
Rund um den Vierwaldstättersee hatten die Badibesucherinnen und -besucher am Samstagnachmittag Spektakel. Nicht etwa im Wasser. Sondern an der Strasse, die neben dem Ufer vorbeiführt. Statt im Wasser zu baden, standen Dutzende Personen in Badehosen und Bikini am Strassenrand und jubelten den Fahrern der Tour de Suisse nach.
Auch in der Stadt Luzern jubelten hunderte Fans den Sportlern zu und machten dabei die beste Werbung für den Radsport in der Schweiz. Am Sonntag findet die Schlussetappe der Tour de Suisse von Beckenried zur Stockhütte statt. Für das 10-Kilometer-lange Bergrennen ist der Führende Kévin Vauquelin bereit: «Es ist ein mentales Plus, dass ich morgen mit dem gelben Trikot starten kann.»
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