Beim entscheidenden vierten und letzten Schiessen bewies die 28-Jährige Nervenstärke und traf im Gegensatz zu ihren beiden französischen Widersacherinnen alle fünf Scheiben. Nach dem schwächsten Weltcup-Auftritt der gesamten Saison am Vortag (Rang 36) war es die stärkstmögliche Antwort.
Lena Häcki sagt, dieser Exploit sei auch für sie überraschend gekommen. «Ich habe zwar gewusst, dass ich weiterhin in Topform bin. Aber ein Sieg im Massenstart ist schon eine ganz spezielle Herausforderung. Vor allem bei den wirklich nicht einfachen Bedingungen am Schiessstand.» Diesen Triumph zu erleben sei «richtig, richtig cool» gewesen.
«Nach dem gestrigen Rennen war es mir wichtig, mich neu zu fokussieren und wieder anzugreifen. Das ist mir sehr gut gelungen.» Zum Vergleich mit dem Premieren-Sieg vor eineinhalb Monaten in Antholz meinte die Engelbergerin: «Der erste Sieg war unerwartet und grandios. Der Sieg in Oslo ist die Bestätigung dieser Leistung und einer sehr starken Saison.»
Erst als sie alleine war, dachte sie an den Sieg
Häcki-Gross befriedigt dieses Ausrufezeichen auch aufgrund der nicht geglückten WM und des misslungenen Auftritts 24 Stunden zuvor. «Es war genau die richtige Antwort und für mich mental wichtig, den Rückschlag so schnell verarbeiten zu können.»
Nach je einem Fehlschuss in den zwei Liegend-Schiessen habe sie noch nicht an einem solchen Resultat herumstudiert. «Aber ich habe realisiert, dass auch die anderen Läuferinnen Fehler machen. Ich wollte einfach dranbleiben.» Effektiv an den Sieg gedacht habe sie aber tatsächlich erst nach dem letzten Schiessen. «Erst als ich aus dem Schiessstand lief und plötzlich ganz alleine war, realisierte ich, dass dieses Rennen etwas wirklich Grosses wird.»
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