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Formel 1

«Es fühlt sich surreal an»: Max Verstappen wird nach Achterbahn-Saison vorzeitig zum vierten Mal Weltmeister

Der Niederländer Max Verstappen fährt beim Grossen Preis von Las Vegas nach einer turbulenten Saison zum vierten Weltmeistertitel. Auch Mercedes kann jubeln. Die Silberpfeile feiern mit George Russell und Lewis Hamilton den ersten Doppelsieg der Saison.

«Oh, mein Gott, was für eine Saison», sagt Max Verstappen hörbar erleichtert in sein Funkgerät. Vor wenigen Minuten hat er sich in Las Vegas zum vierten Mal als Weltmeister gekürt. Die Saison war für den Niederländer bei Red Bull aber alles andere als einfach.

Ein emotionaler Max Verstappen nach seinem vierten Weltmeistertitel.
Bild: Shawn Thew / EPA

Mit zwei Siegen in Bahrain und Saudi-Arabien legte Verstappen einen perfekten Saisonstart hin, und es schien, als würde er mit der gleichen Dominanz wie ein Jahr zuvor weiter machen. Ein Rennen später musste er wegen einer defekten Bremse aufgeben. Die nächsten beiden Rennen konnte er aber wieder für sich entscheiden. In Miami holte Lando Norris den Sieg und legte damit den Start für eine spannende Verfolgungsjagd.

Das Duell zwischen den beiden artete in Österreich ein erstes Mal aus. Nur wenige Runden vor Schluss kollidierten Verstappen und Norris spektakulär. Letzterer musste das Rennen aufgeben, der Niederländer holte immerhin ein paar Punkte. Dennoch war ausgerechnet der Heim-GP für den österreichischen Rennstall Red Bull der Start einer langen Flaute.

Lando Norris konnte von dieser Flaute profitieren und munter punkten. Wenig verwunderlich holte McLaren in dieser Zeit auch die Führung in der Konstrukteurswertung.

Der Red-Bull-Pilot hat das Meister-Cap bereits montiert.
Bild: Matt York / AP

Vom «Monster» zum Weltmeisterauto

Der Druck auf den Niederländer war gross. In Monza betitelte er seinen Boliden noch als «Monster». Wenig später beschrieb er sein Auto mit dem F-Wort und wurde vom Formel-1-Verband zu Sozialstunden verdonnert. «Wir hatten viele Probleme mit dem Auto», sagt Verstappen als neuer Weltmeister mit einem Bier in der Hand rückblickend.

In Brasilien zeigte er, dass er den Titel verdient hat. So fuhr er vom 17. Startplatz zum Sieg und damit eines der besten Rennen seiner Karriere. Auf einen Triumph wartete er zuletzt zehn Rennen. In Las Vegas hatte er die Möglichkeit, sich frühzeitig zum Weltmeister zu küren, und zögerte nicht. Da er sich vor seinem Verfolger Lando Norris platzierte, holte er den vierten Titel. «Es fühlt sich noch surreal an», sagt er.

Zwar hätte Verstappen die Möglichkeit gehabt, in Las Vegas gar auf das Podest zu fahren. Dies war zu Beginn des Rennens klar die Intention. Er überholte einige Fahrer und war kurzzeitig Zweiter. Dann fragte er aber: «Was meint ihr, soll ich die beiden hinter mir lassen?» Zwar hiess es von seinem Rennstall: «Das solltest du», doch wenig später liess er seine Gegner widerstandslos vorbeiziehen, um nichts mehr auf das Spiel zu setzen.

Mercedes feiert einen Doppelsieg

Beim Grossen Preis von Las Vegas jubelte auch Mercedes. Bereits in den Trainings und dem Qualifying zeigten die Silbersterne, dass die Rennstrecke für ihre Boliden optimal ist. Das bestätigten auch George Russell und Lewis Hamilton beim Rennen. Russell fuhr überragend zum zweiten Saisonsieg. Sein Teamkollege Hamilton fuhr vom zehnten Startplatz auf den zweiten Rang. Dritter wurde Ferrari-Pilot Carlos Sainz.

Lewis Hamilton duscht seinen Teamkollegen George Russell mit Champagner.
Bild: Rick Scuteri / AP

Obwohl das Ferrari-Team in den letzten Rennen bekannt war, reifenschonend zu fahren, bekundeten sie in Las Vegas umso mehr Mühe. «Lasst uns von den Reifen wegkommen», bat Carlos Sainz mehrmals über den Funk. Die Strecke in Las Vegas entpuppte sich als nicht freundlich für die Reifen. Auch andere Teams beschwerten sich über den Zustand ihrer Pneus.

Die Enttäuschung des Tages waren aber nicht die Reifen, sondern der Franzose Pierre Gasly. Beim letzten Rennen in Brasilien stand er auf dem Podium. Auch am Samstag sicherte er sich dank des dritten Platzes beim Qualifying eine fast perfekte Ausgangslage. Ein paar Stunden später musste er seinen Boliden in der 16. Runde abstellen, weil er keine Power mehr hatte und schliesslich der Motor explodierte. Auch Alex Albon im Williams fuhr das Rennen nicht zu Ende.

Die beiden Sauber-Piloten verpassten einmal mehr die Punkte. Während Valtteri Bottas Letzter wurde, fuhr Zhou Guanyu immerhin auf den 13. Platz. Noch stehen zwei Grand Prix – Katar und Abu Dhabi – und ein Sprintrennen auf dem Programm, ehe die Saison zu Ende geht.

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