
Altbewährtes währt am längsten! Murat Yakin hat nach dem rauschenden EM-Sommer 2024 vieles ausprobiert. Er hat am System getüftelt, er hat neue und unbekannte Spieler in die Nationalmannschaft berufen und dafür auch Kritik einstecken müssen.
Aber als er die Startelf für die laufende WM-Qualifikation baut, greift Yakin auf Altbewährtes zurück. Bei jedem der Titulare liegt das Länderspiel-Debüt drei Jahre oder länger zurück. Es sind mit Ausnahme der zurückgetretenen Yann Sommer, Xherdan Shaqiri und Fabian Schär jene Spieler, die in den wirklich wichtigen Momenten der inzwischen vierjährigen Ära Yakins als Nationaltrainer auf dem Platz gestanden sind. Und die jeweils geliefert haben.
Altbewährtes währt am längsten! 29,4 Jahre alt ist die Startelf im Schnitt am vergangenen Freitag gegen den Kosovo, sie schlägt die Rufe nach der Jugend mit vier Toren in der ersten Halbzeit in den Wind. 29,4 Jahre alt im Schnitt ist auch die Startelf gegen Slowenien, weil es erst zum zweiten Mal unter Nationaltrainer Murat Yakin die gleiche in zwei Spielen hintereinander ist.

Altbewährtes währt am längsten! Wie gegen den Kosovo übernehmen Captain Granit Xhaka und Co. auch gegen Slowenien ab der ersten Sekunde das Zepter.
Schnell ist es wieder nur eine Frage der Zeit bis zum ersten Tor. Es fällt dann gegen die Slowenen sogar vier Minuten früher als am Freitag, aber in der Entstehung ist es eine Blaupause. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass nach dem Eckball von Ruben Vargas nicht Manuel Akanji einköpfelt, sondern sein Partner in der Innenverteidigung, Nico Elvedi.
Derjenige Elvedi, der vor einem Jahr zum Symbol des verkorksten Nations-League-Herbsts wurde. Der jetzt, wo es zählt, aber wieder der zuverlässige Elvedi ist und die ideale Ergänzung zu Abwehrboss Manuel Akanji.
Schweizer Nati: gut drauf und perfekt eingestellt
Wer das 4:0 gegen den Kosovo mit der Schwäche des Gegners begründet hat, wird gegen Slowenien eines Besseren belehrt. Und muss vielmehr konstatieren: Die Schweizer Nationalmannschaft ist gerade brutal gut drauf. Und vom Trainer perfekt eingestellt. Sowohl mental als auch spielerisch: Auch das 2:0 gegen Slowenien (33.) durch Breel Embolo fällt nach einem Eckball, es ist das dritte Tor innert vier Tagen auf diese Art. Das kann kein Zufall sein. Und wie Granit Xhaka in der 38. Minute Remo Freuler in die Tiefe schickt und so das 3:0 durch Dan Ndoye einleitet, müssen die Schweizer im Training so einstudiert haben.

Auch wenn es «nur» 3:0 steht: Wie gegen den Kosovo ist auch das Spiel gegen Slowenien zur Pause gelaufen. Nicht nur das Resultat, auch die Zahlen unterstreichen die Schweizer Dominanz: Slowenien, mit dem 2:2 gegen Schweden verheissungsvoll in die WM-Qualifikation gestartet, schiesst in der ersten Halbzeit kein einziges Mal aufs Nati-Tor. Ihr Starstürmer Benjamin Sesko, für den Manchester United 85 Millionen Franken hingeblättert hat, ist komplett abgemeldet.
Zum Vergleich: Vor ziemlich genau zehn Jahren hat es das Duell Schweiz gegen Slowenien zum letzten Mal gegeben, ebenfalls in Basel. 0:2 ist die Nati damals zurückgelegen, ehe daraus in einer denkwürdigen Schlussphase noch ein 3:2-Heimsieg wurde.
Von einem Drama wie damals ist das Wiedersehen meilenweit entfernt. Nach dem Seitenwechsel nimmt die Schweiz den Fuss vom Gas, ohne dabei die Kontrolle zu verlieren. Slowenien, so scheint es, hat sich ergeben. Das alles vor mageren 12'757 Fans im nur zu einem Drittel gefüllten St. Jakob-Park. Ein Grund für die leeren Ränge waren die hohen Ticketpreise. Jene, die gekommen und Zeugen des perfekten Starts in die WM-Qualifikation geworden sind, dürfen konstatieren: Die bis zu 92 Franken Eintritt haben sich gelohnt.
Schweden verliert im Kosovo
Die zweite Partie des Abends in dieser Gruppe B endet mit einer Überraschung. Dem Kosovo gelingt nach dem 0:4 in der Schweiz gegen Schweden eine starke Reaktion. 2:0 besiegt das Heimteam in Pristina die hochgelobten Schweden. Es ist ein Resultat, das der Schweiz durchaus in die Karten spielt. Vor den nächsten Spielen im Oktober auswärts gegen Schweden und abermals Slowenien thront die Nati unangefochten an der Tabellenspitze.
WM-Qualifikation 2026
Freitag:
Schweiz – Kosovo 4:0 (4:0)
Slowenien-Schweden 2:2 (0:1)
Montag:
Schweiz-Slowenien, 3:0 (3:0)
Kosovo-Schweden 2:0 (2:0)
10. Oktober:
Schweden-Schweiz
Kosovo-Slowenien
13. Oktober:
Slowenien-Schweiz
Schweden-Kosovo
Modus: Der Gruppenerste qualifiziert sich für die WM 2026. Der Zweite muss in die Barrage.
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