
Es ist ein Einstand, der sich sehen lassen kann. Debüt im ersten möglichen Ernstkampf beim neuen Verein, gleich in der Startelf - und dann als Sahnehäubchen noch das Premieren-Tor nach 42 Minuten zum vorentscheidenden 2:0. Ja, Dan Ndoye ist schnell angekommen in der Premier League, der besten Liga der Welt.
Einen Monat ist er nun schon Spieler von Nottingham Forest. Für eine Ablösesumme, die sich ebenfalls sehen lassen konnte, schloss er sich im Sommer dem Tabellen-Zehnten der vorangegangenen Saison an. 40 Millionen Euro kostete der 24-Jährige. Er ist damit der teuerste Schweizer Fussballer der Historie.
Das Tor, das ihn unsterblich machte
Als dieser rückte er am turbulenten Deadline-Day am Montag bei der Nationalmannschaft ein. Mit nicht nur seinem Premieren-Tor, sondern einem Assist und drei absolvierten Matches in der Premier League im Gepäck. Der Saisonstart ist ihm in Gänze geglückt. Und der Mann ist in Form und im Rhythmus - genau richtig, geht es doch für ihn mit der Schweiz am Freitagabend im ersten Spiel der WM-Qualifikation gegen den Kosovo gleich mit einer kniffligen Aufgabe los.
Aber Ndoye hat in Nottingham Selbstvertrauen getankt, auch wenn er noch im Adaptions-Prozess ist, wie er zugibt. «Den Unterschied zur eher taktischen italienischen Meisterschaft habe ich schnell gespürt», sagt er am Donnerstag. In den zwei Saisons zuvor war er bei Bologna unter Vertrag, schoss die Italiener zum sensationellen 1:0-Triumph in der Coppa Italia in diesem Frühling. Dank dieses Tores ist Dan Ndoye in Bologna unsterblich.
Ohnehin hat Ndoye, seit er den FC Basel - bei dem er von 2021 bis 2023 97 Matches absolviert hatte - eine beachtliche Entwicklung hingelegt. Und nun also Premier League. «Das ist sicher die physisch und taktisch stärkste Liga der Welt», sagt er mit einem Lächeln, in dem ein gewisser Stolz mitschwingt, dass er nun ein Teil des Kosmos Premier League ist.
Und er fügt an: «Was mich am meisten beeindruckt an dieser Liga, ist die Intensität in den Läufen und den Duellen. Es gibt keine Sekunde, in der man sich mal kurz erholen könnte während der Partie.»
Dafür hat er auch mit der Schweizer Nati auf dem Weg zur WM 2026 keine Zeit. Sechs Qualifikationsspiele stehen in den Monaten September, Oktober und November an. Dann wird klar sein, ob die Schweiz den direkten Sprung an die Endrunde geschafft hat. Der Start gegen Kosovo am Freitag und Slowenien am Montag muss entsprechend sitzen.
Die veränderte Rolle im Team
In einem Team, in dem zuletzt viel experimentiert wurde, ist Ndoye mit seinen 22 Einsätzen bereits eine arrivierte Kraft. Seine zwei starken Jahre bei Bologna, nun der Wechsel zu Nottingham - sie stärken seinen Status nur noch. «Es ist möglich, dass sich diesbezüglich etwas verändert hat. Aber ich spüre deshalb keinen zusätzlichen Druck auf meinen Schultern», sagt Ndoye.
Wie wichtig er bereits ist und auch in Zukunft noch sein könnte für dieses Team, hat er in den letzten Partien mit der Nati bewiesen. Zwar waren die Duelle gegen die USA und Mexiko nur Freundschaftsspiele im Rahmen der Amerika-Reise, und doch konnte Ndoye auch da eine Duftmarke setzen mit je einem Tor in den beiden Spielen.
Und dass er auch dann trifft, wenn es wichtig ist, hat er bereits an der EM letzten Sommer in Deutschland bewiesen, als er gegen den Gastgeber beim 1:1 das Schweizer Tor erzielte. «Ich mag Verantwortung», sagt er, «und ich werde auch nicht aufhören, das Maximum zu geben.»
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