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Tennis

Wie Leandro Riedi und Jérôme Kym das Schweizer Männertennis aus dem Dornröschenschlaf holen

Mit Leandro Riedi und Jérôme Kym spielen bei den US Open in New York zwei junge Schweizer völlig überraschend um den Einzug in die Achtelfinals. Das sind ihre Geschichten.
Leandro Riedi steht in New York in der dritten Runde.
Bild: AP

Kein Jahr ist es her, da erreichte das hiesige Tennis einen historischen Tiefpunkt: Erstmals seit 1978 gehörten Mitte Oktober 2024 keine Schweizerin und kein Schweizer den Top 100 der Weltrangliste mehr an. Und das, nachdem Martina Hingis, Roger Federer und Stan Wawrinka uns während fast drei Jahrzehnten mit Grand-Slam-Titeln à discrétion verwöhnt hatten.

Nun holen Leandro Riedi und Jérôme Kym das Schweizer Männertennis bei den US Open in New York aus einem Dornröschenschlaf, von dem viele geglaubt hatten, dass er länger dauern würde. Riedi gewann, nachdem er mit 0:2 nach Sätzen und Break gegen den Argentinier Francisco Cerundolo (ATP 19) hoffnungslos zurückgelegen war.

Erfolge, die trotz Riedis Talent alles andere als selbstverständlich sind. Der 23-Jährige hat zwei Operationen am Knie, eine Magen-Darm-Spiegelung und zehn Monate Pause hinter sich.

Riedi nimmt sich nach seinem Erfolg Zeit für die Fans.
Bild: AP

Riedis Erfolg nach Leidenszeit

Der Einzug in den Achtelfinal scheint nicht unmöglich für den Zürcher Riedi, derzeit die Nummer 435 der Welt. In der Nacht auf Sonntag trifft er auf den Polen Kamil Majchrzak (ATP 76). Dem Sieger winken 400'000 Dollar Preisgeld.

Ein Check, nachdem Jérôme Kym in der Nacht auf Samstag greift. Der 22-jährige Aargauer qualifizierte sich erstmals fürs Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers und fordert nun den Vorjahresfinalisten Taylor Fritz (27) aus den USA.

Auch Jérôme Kym sorgt in New York für Aufsehen.
Bild: AP

Kym lebt und trainiert in Kitzbühel

Wie Riedi galt Kym früh als Talent. Als Junior besiegte er einst Carlos Alcaraz, im Alter von 15 Jahren gab er sein Debüt im Davis Cup. Wie Riedi bremsten gesundheitliche Probleme den Aufstieg des FC-Basel-Fans und talentierten Tambours, der zwar in Möhlin aufgewachsen ist, aber seit fünf Jahren in Kitzbühel lebt und trainiert.

Einmal war es die Patellasehne und immer wieder seine Knie, die ihm Sorgen bereiteten und ihn zu Pausen zwangen, zuletzt im Herbst vor zwei Jahren.

Noch ist der Weg für Jérôme Kym und Leandro Riedi weit. Doch ihre Siege bei den US Open in New York lassen aufhorchen. Und sie geben Anlass zur Hoffnung auf eine Fortsetzung des Schweizer Tennismärchens.

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