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Fussball

«Wenn nichts funktioniert, dann esse ich etwas Schoggi»: Am Zukunftstag fühlen Kinder den FCL-Profis auf den Zahn

Am 14. November ist nationaler Zukunftstag. Im Rahmen dessen durften 14 Kinder mit den FCL-Spielern Vaso Vasic und Dario Ulrich eine Medienkonferenz durchführen.
14 Kinder durften Vaso Vasic und Dario Ulrich im Rahmen des Zukunftstags befragen.
Bild: Manuela Jans-Koch (Luzern, 14. 11. 2024)

«Ihr stellt bereits richtig schwierige Fragen, genau wie Journalisten.» Ein besseres Lob hätte es für die 14 Kinder, die am Donnerstag ihren Zukunftstag bei CH Media in Luzern absolvierten, wohl kaum geben können. Und diese Aussage stammt nicht von irgendwem, sondern von Vaso Vasic, einem gestandenen Fussballprofi.

Die Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten durften nicht nur eine Führung durch die Swisspor-Arena erleben, sondern auch einen Teil der FCL-Trainingseinheit beobachten und eine Medienkonferenz mit Aussenverteidiger Dario Ulrich und Goalie Vaso Vasic abhalten. Die beiden Fussballer wurden mit Fragen gelöchert – beispielsweise ganz klassisch zu Idolen und Lieblingsvereinen:

Das Vorbild von Vasic ist Iker Casillas. Die Real-Legende habe ihn nicht nur sportlich beeindruckt, sondern auch, weil sie nie negativ neben dem Platz aufgefallen sei. Real Madrid sei wegen Goalie Casillas auch ein bisschen sein Lieblingsverein gewesen. Ulrich hingegen ist von keinem Klub wirklich Fan, sieht jedoch den ehemaligen Schweizer Nationalspieler Stephan Lichtsteiner als sein Vorbild.

Und was wären die beiden geworden, wenn nicht Fussballprofis? Der Schwyzer Ulrich wäre gerne Skifahrer geworden, während Vasic gerne etwas mit Theologie gemacht hätte: «Vielleicht nicht gerade eine Predigt halten, aber etwas in diese Richtung.»

Vasic hat einen Geheimtipp

Wirklich interessant wurde es dann aber, als es darum ging, wie man als Profi mit Niederlagen umgeht. «Man geht heim und fühlt sich schlecht, ist traurig. Diese Emotionen gehören beim Fussball dazu», erklärte Vasic den Kindern. Nach sportlichen Rückschlägen sei es wichtig, sofort wieder die Motivation zu finden, führte Ulrich aus: «Eine Niederlage gibt auch Antrieb, zu trainieren und es das nächste Mal besser machen zu wollen.»

Die Kinder löcherten die Fussballprofis mit Fragen.
Bild: Manuela Jans-Koch (Luzern, 14. 11. 2024)

Und wenn es mal wirklich schlecht geht? Dazu hat Routinier Vasic einen Geheimtipp: «Ich habe einen Notvorrat an Schoggi. Wenn nichts funktioniert, dann esse ich etwas Schoggi, das macht bekanntlich ja auch glücklich.» Apropos Essen: Der Nachwuchs wollte von Ulrich auch noch wissen, ob er einer speziellen Ernährung folgt. Der 26-Jährige meinte, er schaue vor und nach den Spielen schon auf die Ernährung, aber an freien Tagen erlaube er sich auch mal einen Döner.

Wie abgebrühte Journalisten agierten die Kinder, als das Thema die 2:3-Niederlage gegen Yverdon vom 26. Oktober war. Sie wollten von den Fussballern wissen, ob der Gegner unterschätzt worden sei. Die prompte Antwort der FCL-Akteure: nein. Doch da liessen die Jungen und Mädchen nicht locker, legten den Finger in die Wunde und wollten erfahren, wie man gegen die Waadtländer im heimischen Stadion verlieren konnte. Hier lobte Vasic die Kinder für ihre Verbissenheit.

Der Anlass bereitete Vaso Vasic und Dario Ulrich Freude.
Bild: Manuela Jans-Koch (Luzern, 14. 11. 2024)

Ulrich erklärte danach, dass auch bei nominell schwächeren Mannschaften immer noch ausschliesslich Profis spielten. «Wir waren Favorit, da habt ihr recht, und wir hatten auch an uns selber höhere Erwartungen», erläuterte der Aussenverteidiger. Manchmal komme es aber halt trotzdem vor, dass die Mannschaft einen schlechten Tag einziehe und es einfach nicht laufe.

FCL-Profis kennen auch die Schattenseiten

Die beiden FCL-Spieler nahmen auch kein Blatt vor den Mund, als es um die weniger erfreulichen Seiten im Profifussball ging. «Es braucht viel Verzicht», erklärte Vasic. «Man hat kaum Zeit für Familie und Freunde. Weil die Schulferien und meine Ferien auf unterschiedliche Daten fallen, konnte ich mit meinen Kindern noch nie längere Ferien verbringen.»

Auch nach Niederlagen sei es nicht immer einfach: «Vielfach wird vergessen, dass wir Menschen sind wie alle anderen auch», so Vasic. Auch nach einer schlechten Leistung gehe das Leben weiter und man lache über Witze oder Sprüche. «Aber wenn das jemand sieht, dann kann er ein falsches Bild von uns bekommen. Manchmal muss man sich beinahe schon verstellen und verstecken.»

Für Selfies und AUtogramme nahmen sich die Profis auch Zeit.
Bild: Manuela Jans-Koch (Luzern, 14. 11. 2024)

Ja, das Leben als Profifussballer hat nicht nur Sonnenseiten. Doch der Termin mit den Kindern war für die beiden Fussballer sichtlich ein tolles Erlebnis. Auch der Nachwuchs war begeistert, insbesondere als nach der Fragerunde Selfies und Autogramme angesagt waren.

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