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Befehl des Emirs

Nanu? Was für ein Kleidungsstück muss Lionel Messi bei der Pokalübergabe anziehen?

Die halbe Welt schaut live zu, wie Lionel Messi den Pokal in die Höhe stemmt. Dass er ein schwarz-goldenes Gewand trägt, hat seinen Grund. Auch Goalie Emiliano Martínez sorgt für Irritationen.

Lionel Messi streckt den Pokal in die Höhe und trägt dabei ein traditionelles Übergewand aus dem arabischen Raum.
Bild: Keystone

Über eine Milliarde Zuschauer blicken gebannt auf den TV-Bildschirm. Argentinien ist Weltmeister. Zum dritten Mal. Der siebenfache Weltfussballer des Jahres, Lionel Messi, krönt seine Karriere mit dem Weltmeistertitel. Nach einem aufwühlenden Spiel warten alle auf die Medaillenübergabe und vor allem auf den WM-Pokal.

Es ist das Bild, das womöglich am Montag auf den Tageszeitungen auf der Frontseite prangt. Und plötzlich hebt Lionel Messi in einem schwarz-goldenen Gewand die Trophäe in die Höhe.

Emir kleidet Messi ein

Kurz vor dem Überreichen des Pokals lässt sich Emir Tamim bin Hamad Al Thani etwas einfallen. Das Staatsoberhaupt des Emirats Katar kleidet den Superstar mit einem schwarz-goldenen «Bischt» ein. Dabei handelt es sich um ein traditionelles Kleidungsstück, das vor allem auf der arabischen Halbinsel und in Iran getragen wird. Messi im «Bischt», ein Bild, das um die Welt geht.

Auch Fifa-Präsident Gianni Infantino steht daneben. Der 52-jährige Walliser scheint vom Unterfangen des Emirs informiert zu sein, unterbindet es nicht. Ganz im Gegenteil. Der überrumpelte Super-Star scheint wenig begeistert, lässt das Prozedere aber über sich ergehen. War das Ganze als ritterliche Geste gemeint oder hat Katar damit die Siegerehrung vereinnahmt?

Emir Tamim bin Hamad Al Thani kleidet Lionel Messi mit einem «Bischt» ein.
Bild: Keystone

In der ARD kritisiert Ex-Weltmeister Bastian Schweinsteiger: «In diesem Moment will jeder Spieler das Trikot seines Landes zeigen - nichts anderes. Ich glaube, da war Messi selber auch nicht glücklich. Die Aktion war in meinen Augen nicht gelungen.»

Ebenfalls für Gesprächsstoff sorgt die Aktion auf der Insel. Gary Lineker, BBC-Experte und 80-facher englischer Internationale, zeigte sich ebenso wenig begeistert: «In gewisser Weise ist es beschämend, dass sie Messi in seinem argentinischen Trikot verdeckt haben.»

Später zieht der Emir via Twitter erwartungsgemäss ein positives Fazit und schreibt: «Wir haben unser Versprechen erfüllt, ein aussergewöhnliches Turnier in den arabischen Ländern zu organisieren, die den Völkern der Welt die Möglichkeit bot, den Reichtum unserer Kultur und die Originalität unserer Werte kennenzulernen.» Etwas kennt die Welt nun mit Bestimmtheit: den «Bischt».

Goalie sorgt für Irritationen

Emiliano Martínez sorgt mit einer obszönen Geste für Unverständnis.
Bild: Keystone

Irriationen ruft derweil auch Emiliano Martínez hervor. Der argentinische Goalie setzt seinen frisch errungenen goldenen Handschuh mit einer obszönen Geste in Szene – die er später wie folgt begründet: «Ich habe es getan, weil mich die Franzosen ausgebuht haben. Ich kann mit deren Arroganz nichts anfangen.»

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