Es war steil wie selten zuvor in einem Riesenslalom. Die Schweizer waren Aussenseiter. Als Topfavorit startete der Südtiroler Gustav Thöni. Hemmi und Good waren sogar verbandsintern umstritten und hatten Mühe, sich in der Nationalmannschaft zu behaupten. Good wurde einmal in die zweite Trainingsgruppe zurückgestuft.
Aber die Schweizer waren konditionell auf der Höhe auf der Piste in der Axamer Lizum. Good sagte nach dem Rennen:
«Das war der steilste Hang, den ich jemals bei einem Riesenslalom gesehen habe.»
Nach halbem Pensum führte Thöni. Die Bestzeit im zweiten Durchgang stellte Stenmark auf. Aber die Schweizer fuhren konstanter und errangen einen höchst unerwarteten Doppelerfolg. Der Bündner Hemmi siegte zwei Zehntelsekunden vor dem aus Flums stammenden Good. Dieser verwies Stenmark um 0,24 Sekunden auf den dritten Rang. Thöni landete nur auf Platz vier.
Die Schweizer Machtdemonstration in Österreich beruhte auch auf athletischen Vorteilen. Good sagte nach dem Gewinn der olympischen Silbermedaille:
«Ich bin noch nie einen so strengen und schwierigen Kurs gefahren.»
Hemmi gewann einen Winter später den Riesenslalom-Weltcup und bewies, dass er kein Zufallssieger war. Good trat 1977 ohne Weltcupsieg zurück und führte viele Jahre ein Restaurant, den Alpenblick in Flumserberg. Sein bestes Resultat im Weltcup blieb der zweite Platz im Dezember 1975 in Madonna di Campiglio.
Hansi Hinterseer mit sieben Sekunden Rückstand
Ganz dem Zufall entsprang Goods Silbermedaille am 10. Februar 1976 freilich nicht. Immerhin beendete er den Riesenslalom-Weltcup in der Saison 1975/76 auf dem fünften Platz.
Am anforderungsreichen Rennen nahm auch Hansi Hinterseer teil, der in den zwei Durchgängen aber fast sieben Sekunden auf Hemmi einbüsste und den 14. Platz belegte.
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