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Skispringen

Wer ist Favorit, welche Rolle spielt Simon Ammann und wie hoch ist die Siegprämie? Fragen und Antworten zur Vierschanzentournee

In Oberstdorf wird die Vierschanzentournee gestartet. Wir sagen Ihnen, wer die Favoriten sind, wo überall gesprungen wird und was von den Schweizern zu erwarten ist.

Am Sonntag startete die 74. Vierschanzentournee mit der Qualifikation für das Springen in Oberstdorf. Bis zum 6. Januar springen die besten Skispringer der Welt um den berühmten goldenen Adler. Das Traditionsevent hat auch in der Olympia-Saison einen riesigen Stellenwert. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Vierschanzentournee.

Der Slowene Domen Prevc gilt als Favorit auf den Tournee-Sieg. (Engelberg, 21. Dezember 2025)
Bild: Urs Flueeler

Wie läuft die Vierschanzentournee?

In insgesamt acht Wettkampfsprüngen (zwei pro Station) versuchen die Athleten, möglichst viele Punkte zu holen. Neben der Weite spielen unter anderem auch die Haltungsnoten und Windpunkte eine wichtige Rolle. Die Punkte der einzelnen Sprünge werden addiert. Wer nach dem letzten Sprung in Bischofshofen am 6. Januar die meisten Punkte hat, darf sich über die Siegertrophäe freuen – den goldenen Adler.

Welches sind die vier Austragungsorte?

Gesprungen wird traditionell auf zwei deutschen und zwei österreichischen Schanzen. Der erste Wettkampf findet am Montag um 16.30 Uhr in Oberstdorf statt. Es folgt das traditionelle Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen.

Anschliessend fährt der Skisprung-Tross nach Österreich. Auf der dritten Tournee-Station am Bergisel in Innsbruck endeten bei schwierigen Bedingungen schon häufig grosse Sieg-Träume. Die endgültige Entscheidung fällt dann am 6. Januar auf der Paul-Ausserleitner-Schanze in Bischofshofen.

Wer sind die Favoriten auf den Gesamtsieg?

Der Topfavorit kommt aus Slowenien und heisst Domen Prevc. Der 26-Jährige gewann von den vergangenen sechs Weltcup-Springen fünf. Einmal landete er auf dem 2. Platz. Prevc führt auch den Gesamtweltcup an und springt in Oberstdorf, wo er am Sonntag die Qualifikation dominierte, im Gelben Trikot des Gesamtführenden.

Erster Verfolger ist Ryoyu Kobayashi. Der Japaner gewann den letzten Wettkampf vor der Tournee in Engelberg. Zudem ist der 29-Jährige ein echter Tournee-Experte, gewann schon drei Mal. Zuletzt durfte er sich vor zwei Jahren über den Triumph freuen. Der Slowene Anze Lanisek zählt ebenfalls zu den Siegkandidaten. Gespannt sein darf man auf die Österreicher um Stefan Kraft und Titelverteidiger Daniel Tschofenig.

Was ist den Schweizern zuzutrauen?

Einzig Teamleader Gregor Deschwanden scheint für einen Platz unter den besten zehn gut genug. Der 34-jährige Innerschweizer erreichte in den letzten beiden Jahren in der Tournee-Gesamtwertung die Plätze 5 und 8. In der Qualifikation vom Sonntag sprang Deschwanden als Achter zumindest schon mal mitten in die Weltelite.

Im Fokus steht ausserdem Simon Ammann, der seine 27. Tournee bestreitet. Trotz grosser Erfahrung bleiben für den 44-jährigen Toggenburger die Erwartungen aber tief. Gleiches gilt für die Tournee-Neulinge Sandro Hauswirth und Juri Kesseli. Wie für Ammann geht es auch für sie darum, sich im Kampf um die Olympia-Tickets gut zu positionieren. Hauswirth (27.) und Ammann (35.) überstanden die Qualifikation, Kesseli verpasste diese um einen Rang.

Steht vor seiner 27. Tournee-Teilnahme: Der 44-jährige Simon Ammann. (Engelberg, 20. Dezember 2025)
Bild: URS FLUEELER

Gibt es auch eine Tournee für Frauen?

Noch nicht, aber bald. Der Weg ist nach langer Wartezeit für die Athletinnen nun frei. Geplant ist, dass ab nächstem Jahr die Frauenwettbewerbe an allen Tournee-Orten am Qualifikationstag der Männer stattfinden. Das ist auch deshalb möglich, weil es in Innsbruck eine neue Flutlichtanlage geben wird. Die Veranstalter sind dadurch zeitlich flexibler.

Was gibt es zu gewinnen – neben dem goldenen Adler?

Der Gesamtsieger darf sich nicht nur über den prestigeträchtigen goldenen Adler, sondern auch über eine Prämie von 100'000 Euro freuen. Bei jedem Wettkampf werden zudem die üblichen Weltcup-Preisgelder des Weltverbandes Fis ausgezahlt. Die besten 30 Athleten jedes Wettkampfes erhalten abgestuft nach Platzierung Geld. Ein Qualifikationssieg wird dem Gewinner zudem mit 3175 Euro versüsst. (dpa/chm)

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