notifications
Schäuble schreibt

«Tiefere Temperaturen sind perfekt»: Ruderer Jan Schäuble berichtet aus dem WM-Alltag in Tschechien

In seiner ersten Kolumne erklärt der Nidwaldner Ruderer Jan Schäuble, warum das Maskentragen auf der Reise nach Tschechien wichtig war und weshalb für ihn bei aktuell kühleren Temperaturen perfekte Ruderbedingungen herrschen.

Wie zuletzt an der EM wird Jan Schäuble (links) gemeinsam mit Raphael Ahumada im leichten Doppelzweier rudern.
Bild: Bild: Freshfocus

Verglichen mit der Anreise per Kleinbus an den Weltcup in Polen im Juni, als am Reisetag die Flugsicherung Skyguide ausgefallen war, verlief der Flug am Mittwoch nach Prag ereignislos. Die meisten Ruderinnen und Ruderer assen vor dem Abflug in der Business Lounge. Als Inhaber einer Swiss Olympic Card dürfen wir bei der SWISS eine Frequent Traveller Card beantragen.

Auf der Reise trugen wir konsequent Maske. Es wäre denkbar schade, genau jetzt etwas einzufangen, egal ob Corona oder nur schon eine Erkältung. Auch im Hotel essen wir in einem separaten Saal, getrennt von anderen Hotelgästen wie zum Beispiel dem chinesischen Nationalteam.

Abgeflogen im sonnigen Spätsommer, landeten wir bei Regen und kühlen Temperaturen. Wer jetzt die Nase rümpft, täuscht sich. Für mich sind das praktisch perfekte Ruderbedingungen. Bei Hitze schwitzen wir stark und verlieren schnell mal wichtige Salze. Wenn es kühler ist, erhitzt sich der Körper weniger.

Vom Flughafen ging es direkt an die Rennstrecke in Racice. Eine frühe Anreise hat den Vorteil, dass es noch etwas ruhiger ist. Täglich stossen nun weitere Nationen hinzu. Das führt zu mehr Booten, die alle gleichzeitig trainieren, und zu Wellengang auf der Regattastrecke. Trotzdem sind die Trainingstage vor der WM wichtig, um ein gutes Bootsgefühl zu erhalten. Die äusseren Einflüsse sind an jedem Ort anders. Zudem will ich immer wissen, wo auf der Regattastrecke ich mich genau befinde. Hier in Racice handelt es sich um ein künstlich angelegtes Becken von rund zweitausend Metern, was unserer Wettkampfdistanz entspricht.

Unser Hotel liegt im Nachbardorf. Es gibt Kadermitglieder, die waren schon öfters hier. Ich war im vergangenen Jahr an der U23-WM zum ersten Mal in Racice, als ich im Leichtgewichtseiner auf den vierten Rang ruderte. Meine Erinnerungen sind gut. Es herrscht hauptsächlich ein leichter Gegenwind, und die Strecke ist fair. Das bedeutet, dass man hier zu 100 Prozent das zeigen kann, was man im Tank hat.»

*Jan Schäuble (22) ist Leichtgewichtsruderer und gewann im August im leichten Doppelzweier EM-Bronze. In seiner Kolumne berichtet der Hergiswiler vom Alltag an der WM (18. bis 25. September) in Racice (CZE).

Kommentare (0)