notifications
Tennis

Grosse Überraschung: Weltnummer 204 schlägt Djokovic und trifft im Final auf seinen Cousin

Das gab es in der 35-jährigen Geschichte der ATP-1000-Events noch nie. Mit Valentin Vacherot steht erstmals ein Spieler ausserhalb der Top 200 in einem Final. Dort trifft er auf Arthur Rinderknech – seinen Cousin.
Valentin Vacherot, die Weltnummer 204, steht nach dem Sieg gegen Novak Djokovic überraschend im Finale des Shanghai Masters.
Bild: Imago

Unglaubliche Szenen spielen sich am Samstag in Shanghai ab. Valentin Vacherot, die Nummer 204 der Welt, bezwingt im Novak Djokovic und steht im Final des Shanghai Masters.

Der Monegasse Vacherot liess sich von einem gleich zu Beginn des Matches kassierten Break nicht beirren und bewies zum Ende der Partie Nervenstärke. Im letzten Servicegame zum 6:3, 6:4 wehrte Vacherot einen Breakball ab.

Der Aussenseiter profitierte beim Zweisatz-Erfolg davon, dass Djokovic nicht mehr im Vollbesitz seiner Kräfte war. Der 38-jährige Serbe nahm ein medizinisches Timeout, um sich am linken Oberschenkel, dem Gesäss und dem unteren Rücken massieren zu lassen.

Ein Sieg für die Geschichtsbücher

Für Vacherot bedeutet der Sieg einen weiteren Sprung in der nächsten Weltrangliste und erstaunliche Bestmarken. Zwei Tage, nachdem er sich zum ersten Mal einen Platz unter den Top 100 der Welt gesichert hatte, eroberte Vacherot mit dem Erfolg gegen Djokovic einen Platz unter den besten 60.

Als derzeit noch Nummer 204 des ATP-Rankings ist er der am schlechtesten klassierte Spieler, der in der 35-jährigen Geschichte der ATP-1000-Events den Final erreicht hat. Vacherot löste den Rumänen Andrei Pavel ab, der auf Platz 191 der Weltrangliste stand, als er 2003 in Paris um den Titel spielte.

Pavel hatte damals den Final knapp gegen den ebenfalls ungesetzten Tim Henman verloren. Auch Vacherot bekommt es am Sonntag als Aussenseiter mit einem Überraschungsmann zu tun, der ganz ähnlich wie er selber in der chinesischen Metropole einen Höhenflug erlebt, der im Halbfinal seine Fortsetzung fand. Sein Cousin Arthur Rinderknech setzte sich mit 4:6, 6:2, 6:4 gegen die ehemalige Nummer 1 Daniil Medwedew durch.

Der 30-jährige Rinderknech, der am kommenden Montag erstmals in seiner Karriere den besten 30 der Welt angehören wird, sicherte sich den Erfolg gegen den Russen nach zweieinhalb Stunden Spielzeit und einem Doppelfehler von Medwedew. Der Franzose liess sich feiernd zu Boden fallen, bevor er eine herzliche Umarmung von Vacherot erhielt, der nach seinem Sieg für die letzte Games des zweiten Halbfinals auf den Center Court zurückgekehrt war.

Überraschung auch bei den Frauen

Auch bei den Frauen kommt es im Halbfinale zu einer Überraschung. Die Weltranglisten-Erste Aryna Sabalenka kassiert ihre erste Niederlage überhaupt in Wuhan. Die Belarussin unterliegt beim WTA-1000-Turnier der Amerikanerin Jessica Pegula mit 6:2, 4:6, 6:7 (2:7).

20 Matches und drei Turniere (2018, 2019 und 2024) hatte Sabalenka im chinesischen Wuhan für sich entschieden, bevor Pegula den Lauf stoppte. Dabei zeigte die New Yorkerin einen bemerkenswerten dritten Satz, in welchem sie einen 2:5-Rückstand wettmachte und beim Stand von 6:5 die vorzeitige Entscheidung mit vier Doppelfehlern in jenem Game brutal verpasste. Den Tiebreak dominierte sie dann aber deutlich.

Im Final trifft die Weltranglisten-Sechste Pegula am Sonntag auf ihre drei Positionen besser klassierte Landsfrau Coco Gauff, die die Italienerin Jasmine Paolini 6:4, 6:3 schlug. (sda)

Mehr zum Thema:

Mehr zum Thema:

Kommentare (0)