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Tennis

Taylor Fritz spielt sich ins Scheinwerferlicht: «Ich spiele gegen die besten Spieler mein bestes Tennis»

Taylor Fritz erreicht bei den ATP Finals in Turin die Halbfinals. Für den US-Amerikaner ist es ein Erfolg, der sich so nicht abgezeichnet hat. Ein Blick in seine Vita zeigt: Fritz musste sich den Platz in der Weltspitze hart erarbeiten.

Trumpft an den ATP Finals in Turin gross auf: Taylor Fritz.
Bild: Keystone

Eigentlich war er gar nicht für die ATP-Finals qualifiziert – jetzt steht er in Turin in den Halbfinals. Die Rede ist von Taylor Fritz. Der US-Amerikaner rückte beim Jahres-End-Turnier der besten acht Tennisspieler des Jahres ins Teilnehmerfeld, weil die Weltnummer eins – Carlos Alcaraz – verletzungsbedingt Forfait geben musste.

Im letzten und alles entscheidenden Gruppenspiel vermochte Fritz zu überzeugen. Der 25-Jährige rang den Kanadier Félix Auger-Aliassime in drei Sätzen mit 7:6, 6:7 und 6:2 nieder. Ein Erfolg, den er vor allem seinem starken ersten Aufschlag zu verdanken hatte. Kein einziges Mal gab er sein Servicegame ab. Doch auch sein Widersacher spielte gross auf, es dauerte geschlagene 2:36 Stunden, ehe Fritz den Service seines Gegners erstmals durchbrechen konnte. Der US-Amerikaner realisierte beim Stand von 3:2 im dritten Satz das Break, danach war der Widerstand des jungen Kanadiers gebrochen. «Ich wusste, dass ich meinen Aufschlag brauchen würde», sagte der Weltranglistenneunte nach dem Spiel.

«Ich glaube, dass ich gegen die besten Spieler mein bestes Tennis spiele. Ich bin einfach glücklich, dass ich im Halbfinale stehe.»

Fritz wuchs im kalifornischen San Diego auf – in einer Tennisfamilie. Bereits seine Mutter übte den Tennis-Sport auf hohem Niveau aus. Kathy May erreichte in den 1970er-Jahren drei mal das Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier. 1977 stiess sie als Nummer zehn in der WTA-Weltrangliste in die Top Ten vor. Sohn Taylor sorgte ein erstes Mal 2015, als er die US-Open bei den Junioren gewann, für Aufsehen. Im Februar 2016 wurde Fritz zum ersten Mal in den Top-100 der ATP-Weltrangliste geführt. 2019 feierte der 1,96 Meter grosse Hüne seinen ersten Titel auf der Tour. Fritz entschied das Rasenturnier in Eastbourne für sich.

Dank Tokio-Triumph an die ATP Finals

Ein kometenhafter Aufstieg wurde es in der Folge nicht. Fritz etablierte sich zwar in den Top-40 der Weltrangliste, doch bis zu seinem nächsten Titel musste er sich gedulden. Im März dieses Jahres gewann der Kalifornier das Heimturnier in Indian Wells. Es folgten die Titel in Eastbourne (Juni) und Tokio (Oktober). Dank des Sieges in Japan stiess Fritz erstmals in die Top Ten der Weltrangliste vor und konnte damit das Ticket für die ATP Finals lösen.

Im Jahr 2021 schrieb Fritz wohl die Comeback-Story des Jahres. Nach seiner Zweitrundenniederlage in Roland Garros musste er im Rollstuhl vom Platz gefahren werden. Er hatte sich beim Matchball einen Meniskusriss zugezogen und wurde anschliessend in seiner Heimat Kalifornien am Knie operiert. Keinen Monat später stand der US-Amerikaner jedoch schon wieder auf dem Platz. Er erreichte in Wimbledon die dritte Runde, in welcher er gegen den Deutschen Alexander Zverev ausschied.

Das Duell mit Djokovic

Nun bietet sich Fritz in Turin die Möglichkeit, seinen ersten grossen Titel zu gewinnen. Einfach wird die Aufgabe jedoch nicht. Sein Gegner im Halbfinal ist Topfavorit Novak Djokovic. Der Serbe gewann sämtliche Gruppenspiele und gab dabei nur einen Satz ab. Am Freitagnachmittag bezwang er den Russen Daniil Medwedew in drei Sätzen mit 6:3, 6:7, 7:6.

In der Gruppe von Fritz qualifizierte sich zudem Casper Ruud für die Halbfinals. Der Norweger tritt derzeit in einer bestechenden Form auf. Ruud setzte sich als Gruppensieger durch, wenngleich er im abschliessenden Gruppenspiel Rafael Nadal (5:7, 5:7) den Vortritt liess. Der Spanier schied dennoch als Gruppenletzter aus. Casper Ruud trifft in der Runde der letzten Vier auf Andrej Rublew, der sich im Direktduell mit Stefanos Tsitsipas das letzte Halbfinalticket ergatterte.

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