Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) ist verärgert. Die Fifa hat unter Androhung sportlicher Sanktionen das Tragen der «One Love»-Binde faktisch verboten. Auch Manuel Neuer, der Captain der deutschen Nationalmannschaft, hätte mit dem Armband für Diversität und Menschenrechte auflaufen sollen. Nun prüft der DFB, ob beim Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne rechtliche Schritte eingeleitet werden können. Das bestätigt der Sprecher Steffen Simon gegenüber der « Bild ».
«Die Fifa hat uns ein Zeichen für Diversität und Menschenrechte verboten. Sie hat dies mit massiven Androhungen sportlicher Sanktionen verbunden, ohne diese zu konkretisieren. Der DFB prüft, ob dieses Vorgehen der Fifa rechtmässig war», sagt Simon.
SFV will noch abwarten
Die Fifa vor Gericht ziehen? Beim Schweizerischen Fussball-Verband ist dies derzeit kein Thema. «Es gibt keine Überlegungen in diese Richtung», sagt Kommunikationsdirektor Adrian Arnold auf Anfrage von CH Media. Der SFV wolle das Thema jedoch in der nächsten Sitzung der «Arbeitsgruppe Menschenrechte» wieder aufnehmen. In dieser Arbeitsgruppe, einst von SFV-Präsident Dominique Blanc gegründet, befinden sich mittlerweile 14 Nationalverbände, darunter neben der Schweiz auch die WM-Teilnehmer Deutschland, England, Frankreich, Holland, Dänemark, Portugal, USA, Australien und Kanada.
Im Gegensatz zu Deutschland sieht sich der SFV bis anhin auch mit keinen Fällen von Sponsoren oder Partnern konfrontiert, die ihre Zahlungen aussetzen wollen, weil Granit Xhaka die «OneLove»-Binde entgegen den Absichten vor der WM und wegen des Fifa-Verbots nicht trägt.
Beim DFB beendete nämlich der Lebensmitteleinzelhändler «Rewe» die Zusammenarbeit, er möchte sich damit vom Weltverband distanzieren. «Die skandalöse Haltung der Fifa ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fussballfan absolut nicht akzeptabel», so Firmenboss Lionel Souque in einer Mitteilung.
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