Die 27-jährige Schweizerin siegte vor der Norwegerin Lotta Udnes Weng und der Finnin Johanna Matintalo. Sie alle nutzten den Umstand, dass die sonst so dominanten Schwedinnen fehlten oder nicht den besten Tag erwischten. Emma Ribom, in dieser Saison im Sprint noch unbezwungen, war krankheitshalber abwesend, Ebba Andersson leidet an Corona oder die Olympiasiegerin Jonna Sundling hat die Saison noch nicht in Angriff genommen.
Fähndrich hatte bereits den Prolog als Schnellste absolviert. Im Final widerlegte die Olympia-Fünfte endlich, dass sie nicht mehr eine reine Skating-Spezialistin ist. Im Sommer hatte sie viel in den Sprungschritt für den Anstieg in klassischer Technik investiert. Das zahlte sich nun in Beitostölen aus. Zu Beginn der Schlussrampe war die Frau aus dem Eigenthal noch die Nummer 4, oben auf der Kuppe hatte sie aufgeschlossen und in die Zielgerade bog sie als Erste ein.
Fähndrich gewann zum dritten Mal ein Weltcuprennen. Vor zwei Jahren war sie in Dresden gleich doppelt erfolgreich gewesen - zunächst im Sprint, tags darauf mit Laurien van der Graaff im Team-Sprint. Die beiden Kolleginnen, die 2021 an der WM in Team-Sprint Silber holten, sind nun die beiden einzigen Schweizer Frauen, die nun als Einzelläuferin mehr als einen Weltcupsieg vorweisen können. Fähndrich steht im Weltcup zum zehnten Mal auf dem Podium. Letztmals war dies vergangenen Dezember in Davos mit Platz 2 der Fall gewesen.
Auch das Rennen der Männer brachte einen neuen zweiten Sprint-Sieger in dieser Saison hervor. Johannes Hösflot Klaebo verzichtet dieses Wochenende auf Renneinsätze. Der Franzose Richard Jouve nutzte dies für seinen dritten Weltcupsieg. Der Davoser Valerio Grond stiess als Viertschnellster der Qualifikation bis in die Halbfinals vor. So wie die Schwedinnen bei den Frauen das Podest verfehlten, gingen auch die Norweger bei den Männern leer aus. (sda)