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Servettes langer Weg zurück an die Spitze

Serette war im Schweizer Fussball lange eine Grösse, dann folgte der Absturz. Jetzt hat der Traditionsverein dank der Millionen der Rolex-Familie zur Ruhe gefunden.

Meisterfeier im Jahr 1961: Servette feiert einen von 17 Titeln.
Bild: Keystone

Die Gründung

Im Jahr 1890 wird Servette ursprünglich als Rugbyklub gegründet. Rund zehn Jahre später wird auch Fussball in granatroten Trikots gespielt.

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Dem ersten Meistertitel 1907 folgt die Etablierung unter den besten Schweizer Fussballklubs. Bis 1950 feiert Servette weitere elf Meisterschaften und zwei Cupsiege.

Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts

Vor allem Ende 1970er und Anfang der -80er ist Servette nationale Spitze. In elf Jahren zwischen 1976 und 1987 stehen die Genfer sieben Mal im Cupfinal und feiern drei Titel. Spieler wie Lucien Favre oder Michel Decastel prägen diese Zeit.

Der deutsche Altstar Karl-Heinz Rummenigge im Servette-Trikot.
Bild: Keystone

Auch Karl-Heinz Rummenigge liess seine Karriere ab 1987 in Genf ausklingen. Das führt auch zu weiteren Meistertiteln und Teilnahmen am Europapokal der Cupsieger oder Landesmeister. Dort ist der Achtelfinal dreimal das höchste der Gefühle. Den 17. und bisher letzten Meistertitel feiert Servette 1999. Nur Basel und GC haben mehr.

Das neue Stadion

2003 zieht Servette von der Charmilles ins Stade de Genève. Zwar kommen zunächst mehr Zuschauer (über 10000 im Durchschnitt), doch die hohen Ausgaben führen die Genfer in den Ruin.

Der erste Konkurs

Ende 2004 meldet der Klub Konkurs an. Im März 2005 wird Präsident Marc Roger wegen Betrugs und Veruntreuung verhaftet und Servettes Profimannschaft löst sich mitten in der Saison 2004/05 auf. Rogers Kaufrausch (21 neue Spieler, darunter Stars wie Weltmeister Christian Karembeu) hat ein zehn Millionen-Defizit generiert. Löhne können nicht mehr gezahlt werden und kein Retter will das sinkende Schiff übernehmen. Der erste Abstieg überhaupt ist Tatsache. Servette beginnt drittklassig neu und steigt direkt in die Challenge League auf.

Marc Roger, ehemaliger Servette-Präsident.
Bild: Keystone

Der zweite Konkurs

Nach der Heim-EM 2008 übernimmt der iranische Geschäftsmann Majid Pishyar den Klub und hat grosse Ziele. 2011 gelingt die Rückkehr in die Super League nach dem Erfolg in der Barrage gegen Bellinzona. Doch anderthalb Jahre später meldet auch Pishyar Konkurs an, weil er die Finanzen des Klubs nicht im Griff hat. Hugh Quennec, der Präsident vom HC Genève-Servette, rettet den Klub, indem er Servette für den symbolischen Preis von einem Franken kauft und konsolidiert. Was Quennec nicht verhindern kann, ist der sportliche Abstieg 2013.

Der dritte Konkurs

Wegen finanzieller Probleme erhält Servette 2015 keine Lizenz für die Challenge League. Wieder ist ein Neustart in der Promotion League die Konsequenz. Den Konkurs verhindert Didier Fischer, der mit seiner Fondation 1890, hinter der die Hans-Wilsdorf-Stiftung von Rolex steckt, die Schulden von rund fünf Millionen Franken tilgt und die Auflösung der ersten Mannschaft so verhindert. Der Aufstieg in die Challenge League gelingt sofort.

Didier Fischer, derzeit der starke Mann bei Servette.
Bild: Keystone

Geiger und der Aufstieg

2018 bietet sich Alain Geiger selbst bei dem Klub an, wo er schon als Spieler zwischen 1981 und 1986 eine schöne Zeit hatte. Er darf den Job machen und steigt sofort in die Super League auf. Dort hat Servette auch dank der finanziellen Unterstützung der Fondation 1890 und nachhaltiger Arbeit im gesamten Klub in den vergangenen Jahren die Ränge 4, 3 und 6 belegt.

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