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Ski Alpin

Schwedin Sara Hector ist die «Eiskönigin» im Riesenslalom von Kranjska Gora – eine Albanerin auf dem Podest

Eine Schwedin, eine Albanerin und eine Neuseeländerin sind schneller: Auch beim Riesenslalom von Kranjska Gora können die Schweizerinnen nicht aufs Treppchen steigen.
Grund zur Freude: Lara Colturi, Sara Hector und Alice Robinson stehen beim eisigen Riesenslalom von Kranjska Gora auf dem Podest.
Bild: Antonio Bat / EPA

Nicht alle hatten Spass auf der eisigen Piste von Kranjska Gora. Mit Abstand am besten konnte Sara Hector mit den schwierigen Bedingungen umgehen. «Mir gefällt es, wenn es knackig ist», sagt sie im Ziel. Die Schwedin fühlte sich von Anfang an wohl und fuhr in einer Liga für sich.

Mit dem siebten Weltcupsieg ihrer Karriere – allesamt in dieser Disziplin – übernimmt sie auch die Führung in der Disziplinenwertung, wie auch im Gesamtweltcup. Schon nach dem ersten Durchgang führte Hector das Feld mit über einer Sekunde Vorsprung an. Im zweiten Lauf verwaltete die 32-Jährige den Vorsprung nicht etwa, sie baute ihn sogar aus und nahm ihren Konkurrentinnen 1,42 Sekunden und mehr ab.

Als erste Verfolgerin Sara Hectors reiht sich die erst 18-jährige Lara Colturi ein, die für Albanien an den Start geht. Auf Rang 3 folgt die Neuseeländerin Alice Robinson mit 1,52 Sekunden Rückstand auf die Frau des Tages.

Albaniens grösstes Skitalent

Lara Colturi ist momentan eines der grössten Talente im Skirennsport. Ende November 2024 fuhr sie in Gurgl eine Woche nach ihrem 18. Geburtstag zum ersten Mal auf ein Weltcuppodest im Slalom. Nun schaffte sie dieses Kunststück also auch im Riesenslalom.

Das Ski-Talent wurde der 2006 geborenen Lara Colturi in die Wiege gelegt. Ihre Mutter ist die Italienerin Daniela Ceccarelli, die 2002 bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City die Goldmedaille im Super-G gewann. Ihr Vater ist Ski-Trainer. Colturis Weg bis an die Spitze des alpinen Ski-Zirkus schien also vorprogrammiert. Dass sie nun aber mit erst 18 Jahren schon zum zweiten Mal auf einem Weltcuppodest steht, ist trotzdem bemerkenswert.

Lara Colturi beim Riesenslalom von Kranjska Gora.
Bild: Giovanni Auletta / AP

Noch erstaunlicher ist, für welches Land Colturi nun die Medaillen nach Hause holt. Denn neben dem italienisch klingenden Namen ist eine rote Flagge mit Doppeladler abgebildet. Colturi startet im Weltcup für Albanien. Möglich ist dies, weil ihre Mutter albanische Wurzeln hat. Da die Konkurrenz in der Skination Italien gross ist, genauso wie der Druck, fällt die Familie 2022 die Entscheidung, dass Lara Colturi fortan für Albanien an den Start geht. Diese Entscheidung zahlt sich nun aus. Für Lara Colturi als auch für Albanien.

Colturi trainiert in einer Art Privatteam mit der Unterstützung ihrer Mutter und ihres Vaters und schreibt dabei Geschichte im albanischen Skisport. Noch nie zuvor hatte der Balkanstaat eine Weltcupmedaille im Skirennsport gewonnen. Nun sind es also schon zwei. Folgen werden wohl noch viele.

Zwei Schweizerinnen in den Top 10

Für die Schweizerinnen ist der Samstag kein Freudentag. Lara Gut-Behrami ging als Halbzeit-Fünfte in den zweiten Lauf und fiel noch auf den 6. Rang zurück. Im Interview mit SRF sagt sie, dass ihr «das Vertrauen noch fehlt, um zwischen den Toren voll zu beschleunigen».

Camille Rast fehlte im ersten Lauf noch die Abstimmung auf dem eisigen Terrain. Im zweiten Durchgang zeigte sie eine klare Steigerung, macht sieben Plätze gut und wird am Ende Achte. Die Walliserin war noch als Gesamtweltcup-Führende nach Slowenien gereist. Diesen Platz musste sie nun an die Tagessiegerin Sara Hector abgeben, reiht sich aber immer noch als Zweite ein. Morgen im Slalom hat sie bereits die Chance sich den Spitzenplatz zurückzuerobern.

Auch Wendy Holdener (18.) und Michelle Gisin (26.) fuhren in die Punkte. Die weiteren Schweizerinnen Vanessa Kasper (35.), Stefanie Grob (48.), Simone Wild (53.), Delphine Darbellay (57.) und Janine Mächler (out) verpassten allesamt den Final der besten 30.

Der Liveticker des Rennens zum Nachlesen:

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