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Deutschland

Bürki kritisiert die eigenen Fans

Nach nur drei Remis im neuen Bundesliga-Jahr sind die Nerven in Dortmund angespannt. Wenige Minuten nach dem 2:2 gegen den SC Freiburg ärgert sich Roman Bürki über die eigenen Fans.
Roman Bürki (ganz in Schwarz) attackierte die eigenen Fans
Bild: KEYSTONE/AP/MARTIN MEISSNER

Die Pfiffe der enttäuschten Zuschauer goutierte der BVB-Keeper nicht, wie er im Interview mit "Sky" klar machte: "Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie auf der Ost- und Westtribüne am Samstag mal ein bisschen schauen, wie es ist, und dann die eigene Mannschaft auspfeifen."

Er höre von diesen beiden Seiten im Stadion keine Unterstützung, beklagte sich Bürki. Ihre Art, Kritik zu äussern, sei in der aktuellen Situation das falsche Mittel. Der aufgebrachte Schweizer riet den Unzufriedenen, besser zu Hause zu bleiben. Schon beim ersten oder zweiten Rückpass würden die Spieler den Unmut des Publikums zu spüren bekommen, so Bürki. "Das sind Leute, die nicht viel Ahnung haben von Fussball."

Bei seinen Vorgesetzten sammelte der Torhüter keine Bonuspunkte. "Zorc geht auf Bürki los", titelte die "Bild". Sportdirektor Michael Zorc wies den Rundumschlag Bürkis scharf zurück. Seine Aussagen seien "unangemessen und inhaltlich falsch", sagte Zorc in der Mixed-Zone. "Ich empfehle den Spielern, die 90 Minuten nochmal am Stück anzusehen. Da müssen sie aufpassen, dass sie nicht selbst pfeifen."

Die Nummer 2 der Schweizer Nationalmannschaft hat sich in seiner dritten Saison bei den Westfalen nicht zum ersten Mal exponiert. Bereits im vergangenen Herbst - nach einer Reihe von unvorteilhaften Abwehraktionen - hatte der 27-Jährige in einem Gespräch mit "Der Westen" zum verbalen Konter angesetzt: "Jeden, der einen Torhüter bewertet, ohne selbst je im Tor gestanden zu haben, kann ich ehrlich gesagt nicht richtig ernst nehmen."

Bei den Entscheidungsträgern im Klub geniesst Bürki trotz einiger Fehlgriffe (noch) den nötigen Rückhalt. Mitten in einer heiklen Phase verlängerte Dortmund den Vertrag mit dem Berner im letzten Oktober bis 2021. Wie der fanatische Anhang auf die neuerliche Message Bürkis reagieren wird, bleibt indes abzuwarten. Michael Zorcs Replik fiel bereits harsch aus und könnte beim Ruhrpott-Klub weitere Eruptionen auslösen. (sda)

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