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Darts

Phil Taylor bei Abschieds-WM auf Finalkurs

Der Weltranglistenerste und der Rekord-Weltmeister: Die Darts-WM steuert auf einen Traumfinal zwischen Michael van Gerwen und Phil Taylor zu. Beide stehen im Halbfinal.
Altmeister Phil Taylor mobilisiert an der Darts-WM seine letzten Kräfte
Bild: KEYSTONE/AP PA/ADAM DAVY

Phil Taylor stand schwitzend auf der Bühne und herzte seinen unterlegenen Rivalen. Nach dem Sieg über Doppel-Weltmeister Gary Anderson war der 57-jährige Rekord-Champion einfach nur erleichtert. "Mir geht es gut. Ich habe gekämpft, mein Energie-Level ist runtergegangen", sagte "The Power" nach dem hart umkämpften 5:3 gegen den Schotten. Es fehlte nicht viel - und die einzigartige Karriere Taylors wäre bereits an diesem späten Freitagabend beendet worden. Doch nach seinem schweren Sieg ist es nun doch nur noch ein Schritt bis zu einem möglichen Traumfinal gegen den niederländischen Weltranglistenersten Michael van Gerwen an Neujahr.

"Es ist fantastisch, wenn die Fans meinen Namen grölen. Ich kenne es seit 30 Jahren und ich liebe es. Mir gehts wirklich gut, macht euch keine Sorgen", rief Taylor dem Publikum zu, seine Emotionen konnte er in diesem Moment nicht verbergen. Der erfolgreichste Darts-Spieler wird nach der WM abtreten - und die Chance, dass er das mit seinem 17. Titel als Weltmeister tut, steigt von Spiel zu Spiel.

Im Halbfinal gegen den Überraschungsmann

Die nächste Herausforderung wartet bereits an diesem Samstagabend auf Taylor. Er bekommt es im Halbfinal mit Überraschungsmann Jamie Lewis zu tun. Der Waliser hatte den Weltranglisten-Zweiten Peter Wright aus Schottland geschlagen und gewann auch seinen Viertelfinal gegen den Engländer Darren Webster (5:0) fast mühelos. "Er ist ein feiner Kerl, ein ganz leiser Kerl", sagte Taylor über seinen 26-jährigen Kollegen, der nicht halb so alt ist wie er.

Um ein Haar aus dem Turnier geflogen wäre dagegen Topfavorit Van Gerwen, der seinen Landsmann Raymond van Barneveld mit 5:4 besiegte und dabei mehrere kritische Momente überstehen musste. "Es hat mich viel Energie gekostet, dieses Spiel. Ich bin ein glücklicher Mann jetzt. Vor allem am Anfang war es schwierig, da haben wir beide richtigen Käse gespielt", befand Van Gerwen, der sich schon beim 4:2 gegen Gerwyn Price im Achtelfinal ungewöhnlich schwer getan hatte.

Auf "MvG", wie Van Gerwen genannt wird, wartet nun im Halbfinal der englische Geheimfavorit Rob Cross, der am Freitag mit 5:4 den Belgier Dimitri van den Bergh besiegte. "Die Nummer 1 der Welt ist auch die Nummer 1 in Holland", sagte Van Gerwen. Er und sein langjähriger Rivale Taylor hatten im Lauf der vergangenen Wochen immer wieder gegeneinander gestichelt. Nun könnte es an Neujahr auf der grössten denkbaren Bühne tatsächlich zum Showdown zwischen dem Weltranglistenersten und dem Rekord-Champion kommen. (sda/dpa)

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