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Tour de France

Pedersen gewinnt die achte Etappe – Rekordjagd für Cavendish nach Sturz-Drama beendet

Ex-Weltmeister Mads Pedersen verweist den dreifachen Tour-Tagessieger Jasper Philipsen auf Rang 2. Zuvor platzt der Traum vom Rekord bei Mark Cavendish.
Mads Pedersen gewinnt die 8. Etappe der Tour de France.
Bild: Thibault Camus / AP

Als Mads Pedersen jubelnd die Arme in die Höhe riss, war der beste Sprinter der Tour-Geschichte nach dem dramatischen Ende einer Ära schon gar nicht mehr dabei. Der Brite Mark Cavendish hat die Frankreich-Rundfahrt nach einem schweren Sturz vorzeitig verlassen und seinen Traum vom alleinigen Etappenrekord im Krankenwagen begraben müssen.

Der Tageserfolg des Ex-Weltmeisters Pedersen vom Team Lidl-Trek auf der 200,7 km langen achten Etappe nach Limoges geriet zur Nebensache. Das Gelbe Trikot trägt weiterhin der dänische Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma). Sein Vorsprung auf den zweimaligen Champion Tadej Pogacar (UAE Emirates) beträgt 25 Sekunden.

Cavendish mit Schulterverletzung

Cavendish war 64 Kilometer vor dem Ziel gestürzt. Mit Schmerzen lag der 38-Jährige vom Team Astana Qazaqstan auf dem Asphalt und hielt sich die rechte Schulter. Statt auf sein Rad stieg Cavendish in ein medizinisches Begleitfahrzeug, ans Weiterfahren war nicht zu denken. Cavendish starrte ins Leere, als er von Ärzten betreut wurde.

Mark Cavendish muss die Tour nach einer Schulterverletzung aufgeben.
Bild: Thibault Camus / AP

«Manx Missile» Cavendish war zur 110. Tour angetreten, um mit seinem dann 35. Etappensieg zum alleinigen Rekordhalter aufzusteigen. Am Freitag hatte Cavendish den Rekord als Etappenzweiter in Bordeaux nur knapp verpasst - es sollte sein letzter Sprint auf der ganz grossen Bühne werden. Cavendish beendet am Saisonende seine Karriere. Die belgische Rad-Ikone Eddy Merckx, der wie «Cav» 34 Tageserfolge erzielt hat, wird er nicht mehr abhängen.

Entscheidung im Sprint

Ohne Cavendish fiel die Entscheidung um den Tageserfolg im Sprint. Im leicht ansteigenden Final hatte der Däne Pedersen die meisten Kraftreserven. Der 27-Jährige siegte vor vor dem dreifachen Etappensieger Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) und dessen belgischen Landsmann Wout van Aert (Jumbo-Visma).

Ein Massensprint oder Sieg eines Ausreissers? Das zumeist flache Etappenprofil bot zwei mögliche Szenarien. Nachdem sich allerdings nur drei Fahrer in einer Fluchtgruppe absetzten, lief es frühzeitig auf eine Massenankunft hinaus. Das Peloton schlug in der Verfolgung mit einem Durchschnitt von knapp 50 km/h in den ersten zwei Stunden ein hohes Tempo an.

Mit Highspeed durch den französischen Hochsommer nahm das Feld auch die selektiven letzten 70 km durch das Perigord in Angriff, auf denen drei Bergwertungen der 3. und 4. Kategorie zu bewältigen waren. Cavendish bog auf das schmerzliche Ende einer ruhmreichen Tour-Karriere ein.

Küng und Dillier mit etwas Rückstand

Stefan Küng überquerte die Ziellinie 33 Sekunden nach dem Tagessieger und klassierte sich auf dem 52. Platz. Silvan Dillier belegte den 82. Rang (+1:45 Minuten). Im Gesamtklassement liegt Küng auf Position 59 (+54:09 Minuten, Dillier ist 119. (+1:27 Stunden).

Vor dem ersten Ruhetag am Montag erwartet das Feld am Sonntag ein Spektakel. Erstmals seit 35 Jahren endet wieder eine Etappe auf dem erloschenen Vulkan Puy de Dome im Zentralmassiv. Die letzten vier Kilometer zur Spitze sind im Schnitt jeweils über elf Prozent steil. Das in den Pyrenäen entfachte Duell zwischen Vingegaard und Pogacar dürfte in die nächste Runde gehen. (sid/gav)

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