
«Der Sieg ist doch gerade etwas weit weg für mich», sagte Nino Schurter vor seinem letzten WM-Rennen in Crans Montana. Und das sei gut so.
Der Start ins Rennen missglückt dem erfolgreichsten Mountainbiker der Geschichte. Um die Top-10 des Rennens kann er nicht mitfahren, geschweige denn um den Sieg.
«Ich will versuchen, das Rennen zu geniessen am Sonntag», sagte Schurter im Vorfeld des Rennens. Denn auch er sei sich bewusst, dass Resultatmässig nicht mehr viel drin liege. Aber genau diese Tatsache stimme ihn irgendwo durch auch positiv: «Wenn ich mit einem Sieg ausgestiegen wäre, gäbe es diese kleine Stimme im Kopf, die fragt, was noch möglich gewesen wäre.»
Getröstet von Mathieu Van der Poel
Auch wenn er in dieser Saison nicht die besten Resultate erzielt hat, war Nino Schurter auf der Startlinie in bester Gesellschaft. Der Bündner reihte sich im Startfeld neben dem Strassen-Superstar Mathieu Van der Poel ein.
Dieser kam an die Weltmeisterschaft in Crans-Monatan, um nach dem Titel auf der Strasse und den Titeln im Quer seinen dritten Weltmeistertitel in der dritten Disziplin zu holen. Das regenbogentrikot im ountainbike fehlt dem Niederländer noch.

Vor dem Start musste er aber zuerst mal Nino Schurter trösten. Denn um den 36-fachen Weltcupsieger zu ehren, zeigten die Veranstalter der WM ein Video mit den Höhepunkten aus Schurters Karriere. «Rennen fahren und so emotional werden, das funktioniert irgendwie nicht. Die Atemwege waren völlig angeschwollen.»
Mathieu Van der Poel ist dann auch viel besser gestartet als Schurter, hilt sich lange in den Top-10 des Rennens, wurde aber mit zunehmender Rundenzahl immer mehr distanziert. Genau wie Schurter.

Doch letzteren dürfte dies wenig bis gar nicht gestört haben. Das Publikum feierte den Bündner auf jeder Runde und im Ziel wurde er wie ein Weltmeister empfangen.
Von Frischknecht & Co geehrt.
Dem Weltmeister, dem Südafrikaner Alan Hatherly und den weiteren Podestfahrern Victor Koretsky (Fra) und Simone Avondetto (Ita) überreichte Schurter die WM-Medaillen.

Doch dann gehörte die Bühne ihm, dem Dominator des Mountainbikesports, mit 36 Weltcupsiegen und zehn Weltmeistertiteln. Eine Zahl aber, begann der Geschäftsführer von Swiss Cycling, Thomas Peter sei nicht bekannt. 8045 Tage sei es her, dass Schurter sein erstes WM-Rennen gefahren sei.
Dann überreichen ihm Thomas Frischknecht und weitere Weggefährten ein Puzzle. «Together we raced – and won a lot», steht drauf. Gerührt steht Schurter vor den Zuschauermassen im Wallis und sagt: «Für mich schliesst sich heute ein sehr schöner Kreis.»
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