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Leichtathletik

WM-Bronze für Mujinga Kambundji

Mujinga Kambundji gewinnt an den Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham über 60 m in 7,05 Sekunden Bronze und holt damit als erste Schweizerin eine Medaille im Sprint an weltweiten Titelkämpfen.
Jubel über die erste Schweizer WM-Medaille im Sprint: Mujinga Kambundji mit Murielle Ahouré und Marie-Josée Ta Lou von der Elfenbeinküste (v. r.)
Bild: KEYSTONE/AP/ALASTAIR GRANT

"Es ist verrückt", sagte Kambundji im Fernsehinterview mit der BBC unmittelbar nach ihrem Coup. "Die besten Sprinterinnen der Welt waren da - und ich bin mittendrin." Obwohl ihr der Start nicht perfekt gelungen war, verkrampfte sich die 25-jährige Bernerin nicht und sicherte sich und Swiss Athletics auf den letzten Metern eine historische Medaille. Eine Sprint-Medaille an Weltmeisterschaften holte die Schweiz noch nie. "Ich hätte nie gedacht, dass ich dazu fähig bin."

Ihren vor knapp zwei Wochen in Magglingen aufgestellten Schweizer Rekord von 7,03 verpasste Kambundji in ihrem ersten WM-Final in einer Einzeldisziplin nur um zwei Hundertstel. Ihre Halbfinal-Serie hatte die EM-Dritte von 2016 im Freien in 7,10 gewonnen.

Schneller als Kambundji waren nur zwei Athletinnen von der Elfenbeinküste. Murielle Ahouré holte in der Jahresweltbestzeit von 6,97 überlegen Gold, nachdem sie 2012 und 2014 jeweils Silber geholt hatte. Die Silbermedaille ging diesmal an ihre Landsfrau Marie-Josée Ta Lou, die gleich schnell wie Kambundji lief. Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson aus Jamaika und die niederländische 200-m-Weltmeisterin Dafne Schippers, die vor zwei Jahren Bronze und Silber gewonnen hatten, gingen leer aus.

Disqualifikation stoppte Sprunger

Für Lea Sprunger, den zweiten Schweizer Medaillentrumpf, setzte es über 400 m eine herbe Enttäuschung ab. Die bald 28-jährige Waadtländerin, die als Nummer 4 der Jahresbestenliste nach Birmingham gereist war, lief nach ihrem Sieg im Vorlauf (52,46) auch im Halbfinal ein scheinbar souveränes Rennen und überquerte hinter der Amerikanerin Shakima Wimbley in 51,71 als Zweite die Ziellinie.

Die Freude über den vermeintlichen Einzug in den Final der Top 6 vom Samstag währte allerdings nur kurz. Wenige Minuten nach ihrem Lauf wurde Sprunger disqualifiziert, da sie kurzzeitig die Bahn verlassen hatte. Der Protest von Swiss Athletics gegen den Entscheid der Jury wurde abgelehnt.

Die Romande, die auf der Aussenbahn lief, war nicht die Einzige, der dieses Malheur unterlief. Auch der Jamaikanerin Stephenie Ann McPherson wurde der Einzug in Final verwehrt. In einem 400-m-Vorlauf der Männer wurden sogar gleich alle fünf Starter disqualifiziert. (sda)

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