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Treuer Schweizer Skistar

Marco Odermatt fährt auch bei den Olympischen Spielen 2026 auf Schweizer Skis

Der Skistar verlängert den Vertrag mit Skihersteller Stöckli frühzeitig bis ins Frühjahr 2026. «Odi »verzichtete bewusst auf Verhandlungen mit anderen, deutlich potenteren Marken.

Marco Odermatt fühlt sich beim Skihersteller Stöckli 'perfekt aufgehoben' und hält der Schweizer Marke für weitere vier Jahre die Treue.
Bild: Urs Flueeler / KEYSTONE

Am 21. Februar 2010 begann eine Liebesgeschichte. Das 12-jährige Innerschweizer Skifahrertalent Marco Odermatt fuhr zum ersten Mal ein Rennen auf Skiern der Schweizer Marke Stöckli – und gewann.

Seither ist der aktuelle Riesenslalom-Olympiasieger und Gesamtweltcupsieger dem Arbeitsgerät mit dem Schweizer Wappen im Logo treu geblieben. Diese Woche haben die beiden Partner ihren Vertrag nun vorzeitig bis zum Frühjahr 2026 verlängert. Diese Dauer ist im Skisport ungewöhnlich

Über die Konditionen herrscht Stillschweigen. Odermatts langjähriger Manager Michael Schiendorfer sagt lediglich, «Marco hat einen sehr guten Vertrag». Ob der am Samstag 25 Jahre alt werdende Nidwaldner beispielsweise beim Skigiganten Head noch mehr Geld verdienen könnte, wisse man nicht, «weil wir schlicht mit keinem anderen Hersteller Gespräche geführt haben», sagt Schiendorfer.

Nicht nur Geldsummen machen einen Vertrag lukrativ

Es ist auch nicht davon auszugehen, dass sich Marco Odermatt die sportlichen Grosserfolge bei Olympia und im Weltcup nun mit forschen finanziellen Forderungen gegenüber Stöckli vergolden lassen wollte. Für beide Partner dieser langjährigen Beziehung stehen andere Aspekte im Vordergrund: Höchste Zuverlässigkeit, der Stellenwert von Odermatt als unangefochtene Nummer 1 bei Stöckli oder auch, was vertraglich punkto Risikos einer langwierigen Verletzung oder einer sportlichen Baisse vereinbart ist.

Marco Odermatt ist mit Stöckli-Ski in drei verschiedenen Disziplinen insgesamt 29-mal auf ein Weltcuppodest gefahren. Er arbeitet seit vielen Jahren mit dem gleichen Servicemann zusammen, bringt sich bei der Weiterentwicklung des Materials ein und der gemeinsame Weg zeigt konstant nach oben.

«Es ist also auch eine Frage des Vertrauens», die Marco bei der Ausrüsterwahl leitet, sagt sein Manager. Mit dem nicht zu unterschätzenden Effekt, dass der Skistar den Kopf frei hat für seine Kernkompetenz: Möglichst schnell den Berg hinunter zu fahren.

Odermatt selbst spricht von einer «Weltklasse-Zusammenarbeit. Ich fühle mich bei Stöckli super aufgehoben und kann mich zu 100 Prozent auf sie verlassen.» Stöckli-CEO Marc Gläser freut sich darauf, «zusammen mit Marco auch weiterhin Schweizer Sportgeschichte schreiben zu dürfen».

Der Geburtstag auf dem Gletscher

Den Geburtstag feiert Marco Odermatt übrigens ungeplant in Zermatt. Weil er vor der Premiere der Matterhorn-Abfahrt von Ende Oktober unbedingt noch einige Tage auf den schnellen Latten trainieren wollte und ihm das schlechte Wetter vorletzte Woche einen Strich durch die Rechnung machte, schiebt der elffache Weltcupsieger ab heute zwei Tage auf dem Walliser Gletscher ein.

Am 21. Februar 2010 gewinnt der zwölfjährige Marco Odermatt (Mitte) mit Stöckli-Ski erstmals ein Skirennen.

Am Sonntag dann erfolgt der fliegende Wechsel ins Engadin, wo sich seine Kollegen aus dem Riesenslalomteam im Gebiet Diavolezza auf den Weltcupstart vom 23. Oktober in Sölden vorbereiten.

Vor der Abreise nach Zermatt standen für Marco Odermatt drei sehr strenge Tage mit Sponsorenverpflichtungen und Aktivitäten abseits der Piste an. «Ich mag mich nicht erinnern, dass ich in den vergangenen drei Tagen einmal 15 Minuten Pause hatte», sagt der Innerschweizer.

Odermatts Swissness verhilft zu Popularität

Auch in diesem Bereich setzt «Odi» auf strikte Planung und auf Effizienz. Am Donnerstag präsentierte Odermatt in Zürich ein neues, von ihm mitentwickelten Produkt einer schnittfesten, thermoregulierten Unterwäsche. Auch beim Partner X-Bionic handelt es sich um eine Schweizer Firma und um eine bereits neunjährige Geschäftsbeziehung des Skistars mit dem Ausrüster.

Swissness steht bei Marco Odermatt also hoch im Kurs. «Wer mich kennt, weiss, dass ich durch und durch Schweizer bin», sagt er selbst. Seine Bodenständigkeit, das Mitfiebern und Mitfreuen mit anderen Schweizer Sportlerinnen und Sportlern und die Identifikation mit Schweizer Marken kommen auch bei den Fans gut an. Und nicht zuletzt hilft das dem Sportler, seiner Popularität und dem Ansehen in der Öffentlichkeit. Gerade in einem Land wie der Schweiz.

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