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WM-Achtelfinal

Livakovic wird Kroatiens Penaltyheld

Im Achtelfinal zwischen Japan und Kroatien entscheidet nach einem 1:1 in regulärer Spielzeit erstmals an der WM das Penaltyschiessen. Kroatiens Goalie Dominik Livakovic hält drei von vier Versuchen.
Bild: KEYSTONE/EPA/Georgi Licovski

Es war ein Penaltyschiessen des Grauens aus japanischer Sicht. Gleich die ersten beiden Schützen scheiterten mit ihren Versuchen an Livakovic. Weil Kroatiens Marko Livaja nur den Pfosten traf, kam kurzzeitig etwas Hoffnung zurück, doch auch der vierte Schütze Japans sah seinen Schuss vom kroatischen Goalie abgewehrt. Der 27-Jährige, der bei Dinamo Zagreb engagiert ist, avancierte so zum grossen Helden.

Kroatien, das auf dem Weg in den WM-Final 2018 in Russland sämtliche K.o.-Spiele erst nach Verlängerung oder Penaltyschiessen gewann, steht damit im Viertelfinal.

Zuvor hatte Japan, das in der Gruppenphase überraschend Spanien und Deutschland hinter sich gelassen hatte, ähnlich agiert wie bei den Siegen gegen die beiden Topnationen. Die Asiaten präsentierten sich zielstrebig bei ihren Offensivaktionen, hinten konzentriert und kämpferisch. So hatten die favorisierten Kroaten in der ersten Halbzeit zwar mehr Ballbesitz, blieben dennoch lange ohne nennenswerte Torchance.

Als sich die meisten Zuschauer bereits auf eine torlose Halbzeit eingestellt hatten, gingen die Japaner in Führung. Daizen Maeda lauerte nach einer Flanke in den Strafraum auf mögliche Abpraller und stand dann goldrichtig. Der Celtic-Stürmer - erstmals in diesem Turnier traf kein in Deutschland engagierter Japaner - sorgte in der 43. Minute dafür, dass der erstmalige Einzug in den WM-Viertelfinal schien etwas greifbarer.

Es war im vierten Spiel das erste Mal, dass Japan den ersten Treffer der Partie erzielte. Die Führung hielt indes nicht allzu lange. In der zweiten Hälfte dauerte es knapp zehn Minuten, bis Ivan Perisic per Kopf zum Ausgleich traf. Damit gesellte sich der 33-Jährige zum Trio Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Xherdan Shaqiri - alle haben an drei Weltmeisterschaften in Folge mindestens ein Tor erzielt.

In der Verlängerung schienen Japan und Kroatien einen Nichtangriffspakt geschlossen zu haben. Beide Teams liessen die Bälle mehrheitlich in den eigenen Reihen zirkulieren, Torchancen gab es kaum mehr zu sehen. Eine Taktik, die sich aus kroatischer Sicht lohnte.

Telegramm

Japan - Kroatien 1:1 (1:1, 1:0) n.V., 1:3 i.P.

Al Janoub Stadium, Al Wakrah. - 42'523 Zuschauer. - SR Elfath (USA). - Tore: 43. Maeda 1:0. 55. Perisic 1:1. - Penaltyschiessen (Japan beginnend): Minamino (Livakovic hält), Vlasic 0:1; Mitoma (Livakovic hält, Brozovic 0:2; Asano 1:2, Livaja (Pfosten); Yoshida (Livakovic hält), Pasalic 1:3.

Japan: Gonda; Tomiyasu, Yoshida, Taniguchi; Ito, Endo, Morita (106. Tanaka), Nagatomo (64. Mitoma); Doan (87. Minamino), Maeda (64. Asano), Kamada (75. Sakai).

Kroatien: Livakovic; Juranovic, Lovren, Gvardiol, Barisic; Kovacic (99. Vlasic), Brozovic, Modric (99. Majer); Kramaric (68. Pasalic), Petkovic (62. Budimir, 106. Livaja), Perisic (106. Orsic).

Bemerkungen: Japan ohne Itakura (gesperrt) und Kubo (verletzt). Kroatien ohne Sosa (krank) und Stanisic (verletzt). Verwarnungen: 90. Kovacic, 116. Barisic. (sda)

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