Es war eine Szene mit Symbolcharakter, welche sich am Samstagabend im Borussia-Park von Mönchengladbach abspielte. Trotz 0:3-Derbyniederlage gegen den Rivalen aus Leverkusen wurde die Mannschaft von Neo-Trainer Gerardo Seoane minutenlang abgefeiert. Grund dafür: Die Gladbacher Fans sahen schlichtweg ein, dass Bayer Leverkusen in einer ganz anderen Liga spielt als ihre Schützlinge. Und so honorierten sie einen immerhin kämpferisch einwandfreien Auftritt ihrer Schützlinge.
Bereits in der ersten Hälfte zeigte die Werkself mit Granit Xhaka, wer Herr im Haus ist. 2:0 führte man, die Dominanz war erdrückend. Nach dem dritten Tor durch den neuen Stürmer Victor Boniface kam ein altes Fussball-Sprichwort zum Tragen: Gladbach konnte nicht mehr, Leverkusen wollte nicht mehr.
«Der Sieg geht auch in der Höhe absolut in Ordnung», meint Seoane im Nachgang der Partie gegen seinen Ex-Verein. Auch Captain Jonas Omlin blies ins gleiche Rohr: «Wir müssen nicht darüber reden, dass Leverkusen eine Topmannschaft ist». Während bei Leverkusen also vieles positiv stimmt, steht Gladbach eine heikle Saison bevor. Zwar stimmt der Einsatz und die Fans stehen hinter Mannschaft. Aber bezüglich Qualität steht ein dickes Fragezeichen hinter den «Fohlen».
Das einzige Fragezeichen auf Leverkusener Seite ist die Frage nach dem «Man of the Match». Abwehrchef Tah, Mittelfeldgeneral Xhaka, 80-Millionen-Mann Wirtz oder doch der neue Knipser Boniface; Sie alle drückten dem Spiel den Stempel auf. Schon der Startsieg gegen Leipzig war überzeugend, der Auftritt in Gladbach beinahe schon eine Gala.
Mit Leverkusen ist dieses Jahr definitiv zu rechnen. Neben Xhaka und Boniface haben sich auch der Ex-Gladbacher Hofmann sowie Grimaldo innert kürzester Zeit bestens in die Teamstruktur eingefügt. Am Sonntag vermeldete Bayer zudem noch den Zugang des umworbenen Nathan Tella von Southampton. «Wir sind gut, ja, aber wir haben auch Sachen, die wir verbessern müssen», gab Xhaka am Samstagabend zu verlauten - dies kann durchaus als Drohung an die Konkurrenz ganz oben verstanden werden.

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