Camille Rast ist nach ihrem Sturz vor zwei Wochen in Sestriere wieder zurück und am Samstag beim Riesenslalom in Are holte sie sich gleich noch ein paar Tipps ab von der Saisondominatorin Federica Brignone . Gerade dazu, wie man im Kugelkampf einen kühlen Kopf bewahrt, habe Brignone ihr helfen können, verriet Rast gegenüber SRF. Denn für die Walliserin ist es die erste Saison, in der sie in der Slalom-Wertung um die kleine Kugel mitfahren kann.
Umsetzen konnte Rast diese Tipps im Slalom vom Sonntag nur bedingt. Ihre grösste Konkurrentin und Weltcup-Führende Zrinka Ljutic zog zwar einen schlechten Tag ein, jedoch konnte Rast davon nicht profitieren und reihte sich einen Platz hinter der Kroatin auf Rang elf ein. Die warmen Bedingungen und die weiche Piste lagen der 25-Jährigen, die technisch anspruchsvolle Pisten liebt, nicht. Da sich weder Rast noch Ljutic entscheidend absetzen konnten, ist in der Entscheidung um die Slalom-Wertung noch alles offen. Rast freut sich nun auf ein paar Tage Pause, bevor sie mit dem Schweizer Team zur Vorbereitung auf das Weltcupfinale in die USA reist, wie sie im Interview nach dem Rennen sagt. «Es war sehr intensiv seit Sestriere. Mein Körper braucht ein bisschen Pause.»
Den Slalom von Are gewinnen konnte überraschenderweise die Österreicherin Katharina Truppe, die damit ihren ersten Weltcupsieg feiert. Truppe verbessert sich im zweiten Lauf um fünf Positionen und gewinnt das Rennen vor ihrer Landsfrau Katharina Liensberger und der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Shiffrin, die für einmal eine Halbzeitführung nicht ins Ziel bringen konnte und ihren 101. Weltcupsieg verpasst, hat an diesem Nachmittag trotzdem Grund zur Freude. Mit ihrem 156. Podestplatz setzt sie eine weitere Bestmarke und lässt auch in dieser Hinsicht Ingemar Stenmark hinter sich.
Drama um Mélanie Meillard und Abschied von Elena Stoffel
Wendy Holdener wird als Fünfte beste Schweizerin. Die Schwyzerin hat schlussendlich vier Zehntel Rückstand aufs Podest. Tragisch war der Nachmittag für Mélanie Meillard. Nach dem ersten Lauf hatte die 26-Jährige als Vierte lediglich fünf Hundertstel Rückstand aufs Podest. Auf dem Weg zu ihrem möglichen ersten Podestplatz im Slalom, schied die Neuenburgerin aber im zweiten Durchgang nach starken Zwischenzeiten aus.
Eine weitere Schweizerin qualifizierte sich knapp nicht für den zweiten Lauf – und dabei wäre es ein so schöner Abschluss gewesen. Elena Stoffel verpasst in ihrem letzten Weltcuprennen den zweiten Durchgang um eine Zehntelsekunde. Die Technik-Spezialistin aus dem Wallis tritt mit 28 Jahren vom Skirennsport zurück.
«Ich habe in den letzten Wochen gemerkt, dass ich die Freude am Skirennsport etwas verloren habe, und die Bereitschaft, hundert Prozent zu geben, nicht mehr da ist», erklärte Stoffel. Im Weltcup schaffte es Stoffel fünfmal in die Top 15. Im Europacup gewann sie zwei Rennen und stand insgesamt neunmal auf dem Treppchen.
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