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Billie Jean King Cup

Historisch! Die Schweizerinnen gewinnen den prestigeträchtigen Team-Wettbewerb  

Die Schweiz ist auf dem Tennis-Thron. Belinda Bencic, Jil Teichmann und Co. feiern den Sieg im Billie Jean King Cup. Dies ist historisch. Zum ersten Mal überhaupt gewinnt die Schweiz den Team-Event.  

Grosse Freude im Schweizer Team nach dem Final-Triumph über Australien.
Bild: Keystone

Sie hat es gepackt: Die Schweiz schnappt sich den Sieg beim Billie Jean King Cup. Die Tennisspielerinnen um Belinda Bencic, Jil Teichmann, Viktorija Golubic und Simona Waltert gewinnen für die Schweiz erstmals den prestigeträchtigen Team-Wettbewerb im Frauentennis. Damit schreibt das Quartett Schweizer Sportgeschichte.

Belinda Bencic konnte für die Schweiz den Sack zumachen. In ihrem Einzel gegen die Australierin Ajla Tomljanović behielt die Ostschweizerin stets die Oberhand. Bencic liess ihre Kontrahentin nie wirklich aufkommen. Die 25-jährige Olympiasiegerin bezwang Tomljanović letztlich in bestechender Manier 6:2, 6:1.

«Wir brauchen wohl noch einen Moment um das Erreichte in Worte zu fassen und zu realisieren. Es ist unglaublich», sagte Belinda Bencic im Platz-Interview unmittelbar nach ihrem Sieg. Bencic verriet, dass sie während dem ersten Spiel mit ihrer Teamkollegin mitfieberte und mitleiden musste. «Ich bin so stolz auf Jil, wie sie mit den Emotionen umgehen konnte und den Sieg einfahren konnte.»

Grenzenlose Freude bei Belinda Bencic.
Bild: Keystone

Teichmann ebnet den Sieg

Im ersten Einzel konnte Jil Teichmann überzeugen. Die 25-jährige Seeländerin setzte sich gegen Storm Sanders in drei Sätzen mit 6:3, 4:6 und 6:3 durch. Teichmann zeigte zu Spiel-Beginn einen äusserst nervösen Start, doch in der Folge konnte sie sich steigern und den ersten Satz souverän nach Hause servieren. Die Schweizerin liess dabei ihre Gegnerin mit straken Aufschlagspielen verzweifeln. Besonders in den Sätzen eins und drei drückte Teichmann dem Spiel den Stempel auf. Den zweiten Satz musste sie bei Satzball mit einem Doppelfehler der 28-jährigen Australierin überlassen.

Das Schweizer Team um Captain Heinz Günthardt vermochte über die gesamte Woche zu überzeugen. In vier Duellen und acht Einzelpartien ging die Schweiz stets als Sieger hervor. Der Team-Captain hebt den Teamspirit als Erfolgsfaktor hervor. «Die Girls machen sich gegenseitig besser. Man kann dies nicht in Worte fassen», sagte Günthardt im Interview bei SRF. «Das Team hat jede Menge Herz.»

Im dritten Anlauf zum Titel

Nach den Siegen in den Gruppenspielen gegen Italien und Kanada, räumten die Athletinnen von Swiss Tennis im Halbfinal auch Favorit Tschechien aus dem Weg. Schliesslich folgte die Kür gegen Australien. Für das Schweizer Tennis ist dieser Erfolg historisch. Noch nie konnte eine Schweizer Frauen-Équipe den prestigeträchtigen Team-Wettbewerb gewinnen. Im letzten Jahr scheiterte man im Final an Russland. Und 1998 unterlagen Martina Hingis und Patty Schnyder im Final den Spanierinnen.

Simona Waltert, Viktorija Golubic, Heinz Günthardt, Jil Teichmann und Belinda Bencic feierten den Sieg mit dem Pokal.
Bild: Keystone

Nachdem Triumph von Federer, Wawrinka und Co. im Davis Cup 2014 gegen Frankreich, zogen die Frauen mit dem männlichen Geschlecht gleich. Mehr noch. Um die Zukunft des Frauentennis muss man sich hierzulande keine Sorgen machen. Mit Bencic (WTA 12) und Teichmann (WTA 35) mischen zwei Schweizerinnen an der Weltspitze mit. Mit Golubic (WTA 77) figuriert eine weitere Schweizerin in den Top 100 der Weltrangliste. Und mit Simona Waltert (WTA 120), Ylena In-Albon (WTA 152) und Joanne Züger (WTA 186) ist der Schweizer Nachwuchs in Tuchfühlung mit der erweiterten Weltelite. Dieser Titel macht im Schweizer Lager Lust auf mehr.

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