Die WM-Premiere der Schweiz am Donnerstag gegen den Iran war erfolgreich. 34:9 hiess es am Ende. Der erste Härtetest am Samstag gegen Senegal war umkämpft, ging aber ebenfalls zugunsten der Schweizerinnen aus.

Das 25:24 war am Ende auch Torhüterin Lea Schüpbach zu verdanken, die in der zweiten Halbzeit unter anderem mit drei parierten Penaltys glänzte. Ihre Teamkollegin Mia Emmenegger sagte nach der Partie, sie habe nie Angst um den Sieg gehabt, unter anderem, weil eben Schüpbach im Schweizer Tor steht. «Lea ist einfach gut und wir wissen, dass wir uns auf sie verlassen können.»
Damit stehen die Debütantinnen bereits vor dem letzten Gruppenspiel fix in der Hauptrunde und unter den besten 24 Nationen der Welt. Das Minimalziel haben sie erreicht, entsprechend gross ist der Stolz auch am Tag danach. Gegen Ungarn geht es am Montag noch um den Gruppensieg.
Gegen Ungarn Underdog, aber ...
Nachdem die Schweiz gegen die Teams aus Iran und Senegal in der Rolle der Favoritin war, ist dies gegen Ungarn anders. Aber obwohl die Equipe von Coach Knut Ove Joa gegen die Magyarinnen als Underdog antritt, scheint etwas möglich.
Torhüterin Schüpbach gehört seit 2018 zum Nationalteam. Seit mehreren Jahren ist sie auch die unbestrittene Nummer 1. Das war sie auch, als die Schweiz zum ersten Mal an einer Endrunde dabei war – an der EM 2022. Dort ging es zum Auftakt ebenfalls gegen Ungarn, und Schüpbach parierte mehrmals glänzend. Lange lag sogar der Sieg drin. Am Ende ging die Partie mit 28:33 verloren.

Die Entwicklung der Schweizer Nati seither ist gut, ja sogar sehr gut. Und auch Schüpbach, die aktuell bei 65 Länderspielen steht, ist seither gewiss nicht schlechter geworden. Werden die Ziele jetzt plötzlich neu definiert? Die 28-Jährige sagt gegenüber CH Media, dass man «ein cooles Spiel» zeigen und die Ungarinnen ärgern wolle. «Allen ist klar, dass Ungarn gewinnen muss. Wir dürfen gewinnen und werden alles geben, um sie so lange wie möglich zu ärgern.»
Schüpbach: «Traue uns den Sieg zu»
Man wolle sich ein gutes Gefühl für die Hauptrundenpartien holen, sagt die Torhüterin weiter. Dort trifft man sicher auf Dänemark und Rumänien, dazu noch auf Japan oder Kroatien. Rumänien hat man zuletzt einmal bezwungen, gegen die Kroatinnen schaffte man dank eines Sieges den Einzug in die Hauptrunde an der Heim-EM. Weil man nur jene Punkte in die Hauptrunde mitnimmt, die man gegen Teams geholt hat, die ebenfalls weiterkommen, könnte ein Vollerfolg am Montagabend sogar die Tür für das Viertelfinale aufstossen.
Das zu erwarten, wäre bei der ersten WM-Teilnahme einer Schweizer Frauen-Nati überhaupt vermessen. Doch die Erfahrungen der letzten Jahre und den beiden EM-Teilnahmen 2022 und 2024 haben geholfen, den Rucksack zu füllen und das Gefühl zu stärken, nicht mehr «die kleine Schweiz» zu sein.
Ein Sieg gegen Ungarn (Montag, 20.30 Uhr, SRF zwei) wäre trotzdem eine Überraschung. Aber glauben die Schweizerinnen nach dem guten Start nicht doch daran? Schüpbach sagt: «Ich traue es uns zu, auch wenn vieles zusammenpassen muss.»


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