Valon Behrami brachte es auf den Punkt: «Wenn wir ausscheiden, bleiben wir auf dem Niveau der letzten Jahre.» Angesichts des Achtelfinal-Gegners eine forsche Aussage.
Aber: Irgendwann wurde offensichtlich, dass Argentinien eine erstaunlich ordinäre Mannschaft ist. Zumindest war sie das gestern. Umso ärgerlicher, dass die Schweizer den Steilpass der Südamerikaner nicht verwertet haben.
Ein Schritt vor, ein Schritt zurück, ein Schritt vor. 2006 hat sich die Schweiz mit dem Erreichen der Achtelfinals bereits begnügt. 2010 hat sie ihre hervorragende Ausgangslage nach dem 1:0-Startsieg gegen Spanien wie einen geschmacklosen Kaugummi weggespuckt. Gestern hat sie nach famosen 60 Minuten der Mut verlassen. Wobei Ottmar Hitzfeld mit seinen Einwechslungen – er wechselte zweimal einen defensiven für einen offensiven Spieler ein – eher Signale der Vorsicht aussandte.
Schade. Denn die vorwärtsgerichtete, goldene Generation der Schweiz hätte diese WM durchaus bereichern können.
Für Hitzfeld geht mit der gestrigen Niederlage ein Lebensabschnitt zu Ende. Sein Erbe geht an Vladimir Petkovic. Und was für ein Erbe! Es ist eine Mannschaft, die schon an der EM 2016 erreichen kann, was sie gestern verpasst hat: den Aufstieg in die absolute Weltspitze. Denn punkto Altersstruktur, Entwicklungspotenzial, Talent und Teamgeist gibt es in Europa nicht viele Teams, die stärker einzustufen sind als die Schweiz.
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