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Snowboard

Flieger und Olympiasieger

Nevin Galmarini träumt bei den alpinen Snowboardern von seiner dritten Olympia-Medaille, Jan Scherrer mischt in der Freestyle-Königsdisziplin Halfpipe mitten in der Weltspitze mit.
Nevin Galmarini hofft, noch einmal so jubeln zu können wie 2018 in Südkorea
Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Auf dem Papier gehört Nevin Galmarini vier Jahre nach seinem Triumph in Pyeongchang und acht Jahre nach Silber in Sotschi nicht mehr zu den Topfavoriten. Der 35-jährige Bündner hatte in der jüngeren Vergangenheit mit anhaltenden Rückenproblemen zu kämpfen und schaffte es im Weltcup seit mehr als drei Jahren nicht mehr auf das Podest. Und doch ist dem detailversessenen Routinier ein erneuter Olympia-Coup zuzutrauen, zumal er im Januar als Vierter zweimal am Weltcup-Podest kratzte.

Ähnlich intakt sind die Chancen des Alpin-Liebespaars Dario Caviezel und Ladina Jenny, am grössten jene von Julie Zogg, der Weltmeisterin von 2019. Caviezel feierte im Dezember seinen ersten Weltcupsieg, Jenny stieg in diesem Winter zweimal als Dritte auf das Podest. Zogg feierte im russischen Bannoye ihren achten Weltcupsieg, war Zweite in Scuol und tritt mit der Erfahrung von Sotschi und Pyeongchang an, wo sie sich jeweils in den Top 10 klassiert hatte.

Patrizia Kummer zählt acht Jahre nach ihrem Olympiasieg in Sotschi nicht mehr zur Elite. Als einzige Ungeimpfte steht die Walliserin, die nach 2017 nur noch einmal auf das Weltcup-Podest gefahren ist, in Peking nach ihrer dreiwöchigen Hotel-Isolation dennoch unter besonderer Beobachtung - wie die Szene-Dominatorin Ester Ledecka. Die tschechische Ski-alpin- und Snowboard-Olympiasiegerin ist heuer nur sporadisch im Snowboard-Weltcup angetreten, war dabei aber nach wie vor erfolgreich.

Bei den Freestylern richtet sich der Schweizer Fokus stark auf das Geschehen in der Halfpipe. Jan Scherrer bewies mit seinem 2. Platz am glänzend besetzten Laax Open, dass er es mit der versammelten Weltelite aufnehmen kann. Auch Pat Burgener verfügt über das Rüstzeug, um vorne mitzumischen. Das würde auch für David Hablützel gelten, doch muss dieser dafür aus seinem mentalen Loch finden, und darf ihn der Kreuzbandriss nicht einschränken, mit dem er bereits einige Wettkämpfe bestritten hat.

Die internationale Konkurrenz in der Halfpipe hat es in sich. Die Japaner um die Hirano-Brüder setzen mit noch extremeren Rotationen neue Standards, die Amerikaner und Europäer halten bisweilen erfolgreich dagegen. Für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgt der Dreifach-Olympiasieger Shaun White. Der 35-Jährige, der die Szene prägt(e) wie kein Anderer, qualifizierte sich zum fünften Mal für die Winterspiele. (sda)

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