Für Oscar Kabwit ist es am Dienstagmorgen so weit: Der 20-jährige Flügelspieler aus der Demokratischen Republik Kongo bestreitet seine erste Übungseinheit mit den Profis des FC Luzern. Am Abend zuvor gab der Super-Ligist den Wechsel des bisherigen Spielers von TP Mazembe aus dessen Heimatland bekannt. Der Leihkontrakt dauert bis zum Saisonende, der FCL hat eine Kaufoption.
Obwohl Kabwit schon am Wochenende nach Luzern gereist war, um den medizinischen Check zu absolvieren, dauerte es am Montag lange bis zur Vertragsunterschrift. Der letzte Tag des Schweizer Sommertransferfensters wurde von den beteiligten Parteien ausgereizt. Entscheidend ist: Die Papiere für diesen Last-Minute-Wechsel wurden in der gültigen Zeit eingereicht. Der sechste Neuzugang nach Matteo Di Giusto, Julian von Moos, Adrian Bajrami, Taisei Abe und Demir Xhemalija ist beim FC Luzern angekommen.
Allerdings ist sich Trainer Mario Frick nach dem Debüt-Training des Neulings aus Afrika bewusst: «Oscar ist erstmals in Europa, das ist für ihn eine andere Kultur, er kommt aus dem Kongo. Wir geben ihm Zeit, sich hier zu integrieren.»
Bei TP Mazembe und in der kongolesischen Nationalmannschaft zählte der Rechtsaussen, der auch auf dem linken Flügel und als Mittelstürmer eingesetzt werden kann, zum Stammpersonal. Beim FCL braucht Kabwit Geduld und Durchsetzungsvermögen, um sich in die Startelf zu spielen. Der wendige Dribbler mit dem schnellen Antritt hat derzeit Julian von Moos, Kevin Spadanuda sowie Mittelstürmer Adrian Grbic vor sich.
Frick antwortet auf die Frage, ob Kabwit am Sonntag (16.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Young Boys bereits im Aufgebot stehen könnte: «Wenn die Trainingsleistungen diese Woche stimmen und er fit für den Match ist, dann könnte er gegen YB schon im Kader sein. Aber das ist alles im Konjunktiv.»
Engagierter Helfer bei der Integration
Wie erwähnt, muss sich Oscar Kabwit zuerst einleben in der blau-weissen Welt. Frick erklärt: «Bei der Integration machen wir es so, wie bei allen, die nach Luzern kommen: Wir begrüssen sie herzlich, wir betreuen sie hautnah.» Teammanager Süha Demokan, 58, nimmt sich den neuen Spielern an, er hilft ihnen bei der Wohnungssuche und allem Organisatorischen, was ein solcher Umzug in ein anderes Land und in Kabwits Fall, in einen anderen Kontinent, mit sich bringt.
Frick ist dankbar für die hilfsbereite Art von Demokan und versichert: «Wir sind da für unsere Spieler, haben ein offenes Ohr für ihre Fragen. Darum sehe ich überhaupt keine Probleme bei der Integration.»
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