
Die Enttäuschung über die verpasste Champions-League-Qualifikation hielt bei vielen Basler Fans nicht allzu lange an. Die Auslosung zur Ligaphase in der Europa League hatte dem FCB attraktive Auswärtsfahrten nach Freiburg oder Lyon beschert und im Joggeli gastieren mit Stuttgart und Aston Villa zwei Teams, die in der vergangenen Saison noch in der Königsklasse angetreten waren.
Wer alle vier Heimspiele live im Stadion sehen will – neben Stuttgart und Aston Villa reisen auch Viktoria Pilsen und der FCS Bukarest nach Basel – muss vergleichsweise tief in die Tasche greifen. 231 Franken kosten die Ticketpakete, die seit Dienstagabend im Verkauf sind, im Schnitt (VIP- und Rollstuhlplätze ausgenommen).
Als der Schweizer Meister 2017 zuletzt in der Champions League spielte, kosteten die Pakete für drei Heimspiele im Schnitt 160 Franken und damit gut fünf Franken weniger pro Heimspiel als in der aktuellen Europa-League-Kampagne. Wer 2017 im Besitz einer Dauerkarte war, bezahlte durchschnittlich nur 42 Franken pro Spiel und damit 28 Prozent weniger als heute.
Der Besuch im Wankdorf ist deutlich günstiger
Insbesondere die fehlende Ermässigung für Saisonkarteninhaber und -inhaberinnen sorgte in den sozialen Medien für überwiegend negative Reaktionen. Oft wurde der Vergleich mit den Preisen der Young Boys herbeigezogen, welche für Ihre Pakete gegen Panathinaikos, Ludogorets, Lille und Lyon im Schnitt 45, beziehungsweise 34 Franken für Saisonkarteninhaber und -inhaberinnen pro Spiel verlangen.
Zudem bieten die Berner, im Gegensatz zum FCB, in allen Sektoren Ermässigungen für U26, AHV und U16 von bis zu 50 Prozent an. «Es ist ein Klubentscheid, dass es im Joggeli bei internationalen Spielen grundsätzlich einen Einheitspreis pro Sektor und keine Ermässigungen gibt», schreibt der FCB auf Anfrage.
Der FCB rudert zurück – nicht zum ersten Mal
Am Mittwoch dann die Reaktion des FCB: Fans mit Saisonkarte, die bis am Sonntag ein Paket kaufen, erhalten einen Gutschein im Wert von 15 Prozent des Paketpreises für zukünftige Bestellungen im Ticketshop und damit doch noch eine Ermässigung.
Diese Begünstigung sei bei der Festlegung der Preise schlicht untergegangen, schreibt der FCB: «In der letzten Europa-Kampagne war dies in der Conference League bei damals sehr günstigen Ticketpreisen kein Thema. Nun haben wir aber weiter zurückgeblickt und festgestellt, dass es in früheren Jahren eine solche Begünstigung jeweils gab.»
Diese Erklärung darf aber zumindest angezweifelt werden, denn es ist nicht das erste Mal, dass die Basler bei ihren Ticketpreisen zurückrudern. Beim Verkauf der Einzeltickets für die beiden letzten Heimspiele der vergangenen Saison verzichtete man nachträglich doch auf eine Preiserhöhung.
Und auch in der Conference-League-Qualifikation gegen Bröndby 2022 senkte der FCB später noch die Preise. Ob die aktuelle Anpassung reicht, damit die Basler ihre europäischen Nächte vor vollem Haus bestreiten dürfen, bleibt abzuwarten.
Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.