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Tour de France

Etappensieg und Leadertrikot für Vingegaard

Der erste Härtetest im Hochgebirge dieser Tour de France bringt einen Leaderwechsel. Tadej Pogacar bricht in der 11. Etappe ein und verliert das Maillot jaune an Tagessieger Jonas Vingegaard.
Bild: KEYSTONE/EPA/GUILLAUME HORCAJUELO

Die letzten fünf Kilometer dieser sehr harten Alpen-Etappe, die über 152 km von der Olympiastadt Albertville zum Col du Granon führte, waren für Tadej Pogacar eine Qual. Der Slowene, der nach seinen beiden Gesamtsiegen in den letzten beiden Jahren in den ersten Tagen dieser Tour so souverän gewirkt hatte, büsste als Tagessiebter fast drei Minuten auf den Dänen Jonas Vingegaard ein.

Der letztjährige Gesamtzweite erwies sich im 11,3 km langen Schlussanstieg als der stärkste Fahrer. Als er 4,5 km vor dem Gipfel attackierte, konnte ihm keiner mehr folgen. Das Ziel auf 2413 Meter über Meer erreichte Vingegaard solo. Mit seinem ersten Etappensieg im Rahmen der Frankreich-Rundfahrt erfüllte sich der 25-Jährige auch den Traum vom so begehrten gelben Leadertrikot.

Sein erster Verfolger im Gesamtklassement ist der Franzose Romain Bardet, der hinter dem Kolumbianer Nairo Quintana das Ziel als Dritter erreichte. Die Differenz zum Dänen beträgt 2:16 Minuten. Weitere sechs Sekunden zurück folgt als Dritter der Gesamtwertung Pogacar.

Jumbo-Visma nutzt Überzahl

Der 23-jährige Slowene vom Team UAE Emirates musste sich an diesem heissen Tag schon früh einer Offensive von Jumbo-Visma stellen. Bereits am Anstieg zum Col du Galibier, mit 2642 Meter über Meer das Dach dieser Tour, versuchten Vingegaard und dessen Teamkollege Primoz Roglic rund 60 km vor dem Ziel, Pogacar in die Zange zu nehmen. Trotz der Überzahl seiner Gegner konnte der Träger des Mailot jaune jedoch auf alle diese Angriffe reagieren. Erst am Schlussanstieg folgte dann der Einbruch.

Pogacar verspricht eine Revanche

"Ich habe immer davon geträumt, eine Etappe der Tour zu gewinnen. Und dann habe ich auch noch das Gelbe Trikot", freute sich Vingegaard über den doppelten Coup. "Wir hatten am Anfang einen Plan, wir wollten das Rennen sehr hart machen." Dieser Plan ging auf, das musste auch Pogacar feststellen: "Sie sind sehr gut gefahren", meinte der Titelverteidiger, der eine mögliche Unterzuckerung als Grund für seinen Einbruch nannte. Aufgeben will er aber keinesfalls: "Jetzt liegt es an mir, anzugreifen. Ich werde weiter kämpfen. Ich habe drei Minuten verloren und werde versuchen, Zeit gutzumachen."

Schon am Donnerstag bietet sich dem entthronten Leader die Chance, eine Antwort zu zeigen, wenn am französischen Nationalfeiertag die Königsetappe dieser Tour ansteht. Drei Steigungen der höchsten Kategorie haben die Fahrer in den Alpen zu bewältigen. Zum Abschluss werden hunderttausende Fans die 21 berühmten Serpentinen und den 13,8 km langen Anstieg hinauf zur Alpe d'Huez säumen. Das Radsport-Mekka steht zum ersten Mal seit vier Jahren wieder im Etappenplan der Frankreich-Rundfahrt. (sda)

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