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71. Tour de Romandie

Etappensieg für Stefan Küng in Bulle

Stefan Küng feiert an der Tour de Romandie seinen zweiten Etappensieg nach 2015. Der Thurgauer setzt sich in der 2. Etappe in Bulle im Zweiersprint gegen denn Ukrainer Andrej Griwko durch.
Grosse Freude bei Stefan Küng nach seinem zweiten Etappensieg im Rahmen der Tour de Romandie
Bild: KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Küng war in der wegen des schlechten Wetters verkürzten Etappe kurz nach dem Start in Aigle gemeinsam mit den beiden Belgiern Sander Armée und Frederik Veuchelen sowie dem Ukrainer Andrej Griwko ausgerissen. Das Quartett harmonierte lange gut, bis Griwko 4 km vor dem Ziel in die Offensive ging und ihm nur noch Küng folgen konnte. Schliesslich zog der Thurgauer rund 350 m vor dem Ziel von der Spitze aus den Spurt an. "Der Sprint war leicht bergauf, das kam mir entgegen", sagte Küng, der sich nicht mehr vom platt wirkenden Griwko überspurten liess.

Aufs Feld rettete das Duo 20 Sekunden ins Ziel. Der Italiener Fabio Felline, der am Dienstag in Aigle den Prolog gewonnen hatte, beendete die Etappe als Sechster und verteidigte damit das gelbe Leadertrikot erfolgreich. Bester Schweizer im Gesamtklassement ist nach wie vor der Thurgauer Michael Albasini. Der Gewinner der 1. Etappe vom Mittwoch weist als Neunter einen Rückstand von 14 Sekunden auf Felline aus.

Mit seinem zweiten Etappenerfolg im Rahmen der Westschweizer Rundfahrt geht für Küng eine lange Leidenszeit zu Ende. Nach seinem Sieg in der Romandie vor zwei Jahren, als er als Neo-Profi bei ähnlich widrigen Bedingungen aus einer Fluchtgruppe heraus in Freiburg einen Solosieg gefeiert hatte, wurde er immer wieder vom Pech verfolgt.

Einen letzten argen Dämpfer erlitt Küng vor zehn Monaten bei seinem Sturz an den Schweizer Zeitfahr-Meisterschafen in Martigny, als er sich Brüche an der Hüfte, der Hand und am linken Schlüsselbein zuzog. Seine Olympia-Träume mit dem ambitionierten Schweizer Bahnvierer musste der Bahn-Weltmeister von 2015 in der Einzelverfolgung daraufhin begraben. Auch nach seinem schweren Sturz am Giro d'Italia 2015, bei dem er sich einen Brustwirbel gebrochen hatte, und dem Ende 2015 diagnostizierten Pfeifferschen Drüsenfieber musste die Schweizer Radsport-Hoffnung jeweils mehrere Wochen pausieren.

In dieser Saison blieb Küng bislang von grösseren Verletzungen verschont. Vor zweieinhalb Wochen bekundete der Matura-Absolvent allerdings viel Glück, als ihm bei einem Sturz beim Klassiker Paris - Roubaix ein Mannschaftsauto über den Arm fuhr. Küng kam mit dem Schrecken davon. Er erlitt "nur" Prellungen und Abschürfungen am linken Arm, die ihn aber nicht an seinem Tagessieg in Bulle hinderten.

Abfahrt von Champéry ausgelassen

Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse mit tiefen Temperaturen und leichtem Schneefall hatte die Rennleitung der Tour de Romandie am Morgen entschieden, die Etappe vom Donnerstag zu verkürzen. Aus Sicherheitsgründen wurde auf die Abfahrt von Champéry hinunter ins Rhonetal verzichtet. Der Start erfolgte stattdessen in Aigle, von wo aus bis ins Ziel nach Bulle nur noch 136,5 km (statt 160,7) zurückzulegen waren.

Am Freitag steht die mit 187 km längste Etappe der diesjährigen Westschweizer Rundfahrt auf dem Programm. Der Rundkurs um Payerne präsentiert sich ziemlich flach und bietet den Sprintern eine letzte Gelegenheit. Die Entscheidung um den Gesamtsieg fällt am Wochenende in der Königsetappe nach Leysin und im abschliessenden Einzelzeitfahren in Lausanne. (sda)

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