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Ski-Weltcupfinal

Odermatt steht nicht auf dem Podest, gewinnt aber die Kugel

Marco Odermatt gewinnt auch den Super-G-Weltcup. Das Rennen in  Saalbach wird zu Schweizer Festspielen. Stefan Rogentin, Loic Meillard und Arnaud Boisset sorgen für einen Dreifachtriumph.
Kugel Nummer 3 von 4? Marco Odermatt gewinnt nach dem Gesamt- und dem Riesenslalom-Weltcup auch die Kugel im Super G.
Bild: Christian Bruna / EPA

Marco Odermatt verteidigt seinen grossen Vorsprung in der Super-G-Wertung beim Saisonfinale in Saalbach souverän. Damit sichert sich der Nidwaldner seine zweite kleine Kristallkugel des Winters.

Odermatts Fahrt bei hohen Temperaturen verkam fast schon zur Randnotiz. Bereits vor seinem Start war klar, dass er sich zum zweiten Mal in Folge die Kugel für den besten Super-G-Fahrer der Saison sichern würde. Vincent Kriechmayr, der einzige verbliebene Konkurrent von Odermatt im Kampf um die Disziplinenwertung, kam lediglich auf Platz 5 ins Ziel. Um den Nidwaldner noch unter Druck setzen zu können, hätte der Österreicher das Rennen gewinnen müssen.

Erster Schweizer Dreifachsieg seit 1992

Der letzte Super G der Saison wurde zu Schweizer Festspielen. Stefan Rogentin holt sich seinen ersten Weltcupsieg der Karriere. Dahinter komplettieren Loic Meillard und Arnaud Boisset das Schweizer Podest. Es war der erste Schweizer Dreifachsieg bei den Männern seit 1992. Damals siegte in Megève in Frankreich Paul Accola vor Marco Hangl und Franz Heinzer. Besser waren die Schweizer erst ein Mal: 1982, beim allerersten Weltcup-Super-G, feierten sie in Val d’Isère einen Fünffachsieg.

Der überglückliche Rogentin sagt nach dem Rennen auf SRF: «Auf einen solchen Moment habe ich mein ganzes Leben hingearbeitet.» Die lange Pause in den letzten Wochen hat Rogentin genutzt, um zu Hause zu trainieren. «Es tut gut, die Freude im Gesicht von 10-Jährigen zu sehen, das geht bei uns manchmal vergessen vor lauter Business», sagt der bald 30-Jährige.

Schweizer Dreifachsieg: Meillard (links), Rogentin (Mitte) und Boisset.
Bild: Alessandro Trovati / AP

Im Super-G in Wengen verpasste Rogentin den Sieg vor einem Jahr als Zweiter hinter Aleksander Kilde nur knapp. Nun liess der Schnellste des einzigen Abfahrtstrainings in Saalbach alle Konkurrenten hinter sich, wenn auch nur knapp.

Loïc Meillard verlor lediglich drei Hundertstel auf seinen Teamkollegen. Während der Neuenburger bereits zum siebten Mal in dieser Saison auf das Podest stieg, bedeutete Rang 3 für Arnaud Boisset eine Premiere. Noch nie zuvor fuhr der 25-jährige Westschweizer in seiner Karriere im Weltcup unter die ersten drei. Er verlor 15 Hundertstel auf Rogentin.

Odermatts Ausblick auf das Abfahrts-Finale

Die Kurz-Bilanz von Marco Odermatt nach seinem fünften Rang um dem Kugelgewinn tönt so: «Ich wusste bereits am Start, dass ich die Kugel auf sicher hatte. Darum konnte ich etwas mehr riskieren, wobei ich es auch nicht übertreiben wollte.» Anders als in den vergangenen Jahren sicherte er sich die Super-G-Kugel erst im letzten Rennen. «Es waren viele Schleicher-Rennen dabei, diese entsprechen mir eher nicht. Dass ich trotzdem stets vorne dabei war, macht es speziell.»

Ausblick auf die Krönung am Sonntag: Marco Odermatt lechzt nun nach der Abfahrtskugel.
Bild: Christian Bruna / EPA

Nun folgt am Sonntag noch das Duell mit Cyprien Sarrazin um die Abfahrtskugel. «42 Punkte Vorsprung, das tönt zwar nach viel – ist es aber nicht, das sind nur zwei Plätze Unterschied im vorderen Teil des Klassements», sagt Odermatt, «darum gibt es nur eines: Vollgas. »

Der Sieg im Abfahrtsweltcup ist in dieser Saison Odermatts grösstes Ziel. Er sagt: «Die Abfahrt ist die Königsdisziplin. Diese Kugel zu holen, ist das schwierigste Unterfangen im Ski-Zirkus.»

Das Rennen zum Nachlesen im Live-Ticker

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