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Die Sehnsucht wird nicht gestillt: Der FC Basel scheitert in den Playoffs und verpasst die Champions League

Der FC Basel kassiert im Rückspiel gegen den FC Kopenhagen ein 0:2 und verpasst damit die Ligaphase der Champions League. Den Baslern fehlte es vor allem offensiv an Durchschlagskraft.
Der Moment, der alles entscheidet: FCB-Keeper Marwin Hitz sieht den Ball zum 0:1 in sein Tor fliegen.
Bild: Keystone

Um 22.40 Uhr ist der Traum ausgeträumt. Der FC Basel kassiert das 0:2 gegen den FC Kopenhagen und verpasst die Champions League definitiv. Zwar sind in diesem Moment noch ein paar Minuten zu spielen. Doch es ist allen auf dem Feld in diesem Rückspiel der Playoffs um die Teilnahme an der Ligaphase der Königsklasse klar: Das war es. Diesen Rückstand wird der FCB nicht mehr aufholen können – geschweige denn in einen Sieg umwandeln.

Dass es für den FC Basel schwierig werden würde, nach dem 1:1 im Hinspiel den Coup hier zu schaffen, war bereits 39 Sekunden nach Beginn der 2. Halbzeit absehbar. 39 Sekunden nämlich reichten Kopenhagen, um die Basler zu schockieren – und den Führungstreffer zu erzielen. 1:0 steht es dann plötzlich im lauten, ausverkauften Parken-Stadion.

Es ist das Tor ins Glück für die Dänen. Denn schon das hätte dem Heimteam gereicht, um ab September Champions League spielen zu können. Der FCB seinerseits muss mit der Europa League vorliebnehmen.

«Müssen uns einiges vorwerfen lassen»

Dieses 0:1 ist ein Tor, das so unnötig ist. Die Basler Defensivarbeit ist schlicht nicht ausreichend. Die Flanke wird durch Marin Soticek nicht verhindert und dann kommt Andreas Cornelius zu frei zum Zug und trifft. «Wir müssen uns einiges vorwerfen lassen, wenn wir so früh nach der Pause so ein Tor bekommen», sagt Dominik Schmid dazu. Captain Xherdan Shaqiri ergänzt: «Auf dem höchsten Niveau wird das knallhart bestraft. Das müssen wir besser verteidigen.»

Zehn Minuten nach dem 0:1 kommt Shaqiri in der 56. Minute zur Ausgleichschance. Er versucht es mit einem Tunell gegen Kopenhagen-Keeper Dominik Kotarski. Es ist die Mega-Chance der Basler, noch einmal ranzukommen. Noch einmal an der Wende zu schnuppern.

Bedient: FCB-Captain Xherdan Shaqiri.
Bild: Georgios Kefalas / EPA

Als auch Moritz Broschinksi nur eine Zeigerumdrehung später ebenfalls an Kotarski scheitert, ist es das jedoch gewesen mit den Torchancen der Basler. Zwar sind sie weiter engagiert und bemüht, doch wirkliche Gefahr strahlen sie nicht aus. So ist es dann auch einfach zu wenig aus Sicht des FCB, um den Sprung in die Königsklasse zu schaffen. Insbesondere auch, weil die Dänen das souverän herunterspielen. Abgezockt gar. Und in der Summe der beiden Partien ist es auch verdient.

Die erste Halbzeit ist eine ausgeglichene Angelegenheit. Das Feuerwerk des Heimteams, das durchaus erwartet werden durfte, gibt es nicht. Stattdessen setzt der FCB in der 10. Minute einen ersten Akzent, doch die Defensive der Gäste kann klären. Am nächsten kommt der FCB einem Führungstor in Durchgang 1 mit einem Distanzschuss von Dominik Schmid.

Die Kaltblütigkeit geht der Basler Offensive jedoch auch da schon ab. Auch der Kniff von Trainer Ludovic Magnin, auf Broschinski statt auf Albian Ajeti zu setzen, geht nicht auf. Der deutsche Neuzugang hat abgesehen von seiner einen Chance keinen Einfluss auf die Partie.

Tsunemoto wird gewürgt, der Pfiff bleibt aus

Ähnlich sieht es punkto Offensivbemühungen bei den Dänen in den ersten 45 Minuten aus. Das liegt aber auch daran, dass der FCB – bei dem neben Adrian Barisic wie erwartet Nicolas Vouilloz für den gesperrten Jonas Adetey in der Innenverteidigung spielt – abgeklärt und stark verteidigt. Vor allem Keigo Tsunemoto ist überall.

Apropos Tsunemoto: Der Japaner steht in der 16. Minute im Fokus. Nach einer Ecke Kopenhagens stützt sich Cornelius nicht nur auf Tsunemoto auf, er würgt diesen auch. Geahndet wird die Aktion jedoch nicht. Dabei könnte man dies durchaus als Tätlichkeit bewerten. Dann müsste Cornelius vom Feld fliegen – und stünde 39 Sekunden nach Wiederanpfiff nicht goldrichtig, um den FC Basel mitten ins Herz zu treffen.

Am Ende bringt das alles nichts, scheitert der FCB am dänischen Double-Sieger und verpasst die Königsklasse. Die Sehnsucht wird nicht gestillt. Das erste Saisonziel ist zunichte. Das war nach dem Hinspiel fast zu erwarten. Auch mit Blick auf das Basler Kader. «Uns hat ein bisschen Erfahrung gefehlt», sagt auch Shaqiri. Erfahrung und Breite, um in so einem kapitalen Spiel gegen den notabene schwerstmöglichen Gegner den Unterschied machen zu können.

Und doch überwiegt am Ende die Enttäuschung. «Es ist unglaublich bitter», so Schmid. So nahe war der FCB dran. Es fehlten nur noch ein paar Meter.

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