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Interview

Die Pläne von HCD-Präsident Gaudenz Domenig: «Der Spengler Cup soll CO2-neutral werden»

Der Präsident des Eishockey-Clubs HC Davos spricht im Vorfeld des Traditionsturniers über Geld, Klimapolitik, Langnau und Frauenförderung beim Spengler Cup.

Gaudenz Domenig, Präsident des HC Davos und starker Mann hinter dem Spengler Cup.
Bild: Keystone

Zweimal ist der Spengler Cup ausgefallen. Können Sie kommerziell wieder dort anknüpfen, wo sie vor der Pandemie waren?

Gaudenz Domenig: Ein Rekord-Turnier wie während des NHL-Lockouts, als alle Spiele ausverkauft waren, können wir nicht erwarten. Aber wir sind beim Vorverkauf auf dem gleichen Niveau wie vor der Pandemie und beim Verkauf von VIP-Plätzen gibt es sogar eine kleine Steigerung.

Wie hoch ist das Budget für das Turnier?

Rund elf Millionen.

Und wie viel davon ist durch Sponsoringeinnahmen gedeckt?

Rund viereinhalb Millionen. Der Rest kommt aus dem Ertrag aus die VIP-Gastronomie, dem Ticketverkauf und weiteren Gastronomie-Einahmen.

Aber nach wie vor ist eines der fünf Hauptsponsor-Pakete nicht verkauft?

Das ist richtig. Aber in der Gesamtsumme der Werbeeinahmen sind wir trotzdem auf Kurs.

Wie viel muss ich auslegen, wenn ich diesen letzten Platz eines Hauptsponsors übernehmen möchte?

Wenn Sie mit «Zaugg Enterprises» einsteigen möchten, so wird Sie das rund eine halbe Million kosten.

Anders als die Liga haben Sie den Vertrag mit dem staatstragenden Fernsehen SRF um fünf Jahre verlängert. Beim öffentlich-rechtlichen Sender ist Frauensport sehr wichtig. Warum nicht auch Frauen in den Spengler Cup integrieren?

Das überlegen wir uns ernsthaft. Denkbar ist ein Demonstrationsspiel am zweitletzten Tag, wenn durch bereits abgereiste Teams Kabinen und Hotelkapazitäten frei werden. Der HCD hat ja nächste Saison auch ein Frauenteam und warum nicht ein Spiel mit unserem Frauenteam gegen eine ausländische Mannschaft? Die TV-Produktion ist vor Ort und so ein Spiel kann gute Werbung fürs Frauenhockey sein.

Der VIP-Dom gleich gegenüber dem Stadion im Kurpark muss wegen Einsturzgefahr so geheizt werden, dass das Dach so warm wird, dass sich kein Schnee auf dem Dach festsetzen kann. Eigentlich fällt so eine Einrichtung ein wenig aus der Zeit.

Da haben Sie recht. Bereits ab nächster Saison wird der VIP-Dom durch eine mobile Holzkonstruktion einer einheimischen Holzbaufirma ersetzt, die energietechnisch auf der Höhe der Zeit ist. Der Spengler Cup soll CO2-neutral werden.

Behalten Sie die aktuelle Formel mit vier ausländischen Teams, dem HCD und einer Schweizer Mannschaft bei?

Ja, daran ändern wir nichts. Den Vertrag mit Team Canada haben wir bis 2026 verlängert und es gibt Überlegungen, ein Team aus der US-Collegemeisterschaft einzuladen.

Ist denkbar, dass nächste Saison Langnau als zweites Schweizer Team eingeladen wird?

Ja, das ist denkbar. Wichtig ist für uns, dass sich ein Klub für das Turnier begeistert, und das ist bei Langnau ganz sicher der Fall. Die Langnauer sind sehr interessiert und wenn die sportliche Konkurrenzfähigkeit gegeben ist, dann steht einer Teilnahme der SCL Tigers eigentlich nichts im Wege.

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