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Sport

Die Obwaldner Laufikone Viktor Röthlin sagt: «Wir haben aus Covid gelernt»

Der Switzerland Marathon light kehrt zur Normalität zurück. Bei Organisator Viktor Röthlin ist die Vorfreude gross.
Initiant Viktor Röthlin klatscht einen Läufer am 6. Switzerland Marathon light ab. (Bild: Nadia Schärli (Sarnen, 1. September 2019))

Interview: Jörg Greb

Viktor Röthlin, am Sonntag findet der 9. Switzerland Marathon light in Sarnen statt. Mit ­welchen Gefühlen sehen Sie «Ihrem Lauf» entgegen?

Die Vorfreude ist riesig. Nach den beiden letzten schwierigen Jahren ist noch vage in Erinnerung, wie es sein sollte. Jetzt reaktivieren wir dieses Gefühl. Es heisst «Back to the Roots», zurück zum normalen Setting.

Zum Beispiel?

Bei den Siegerehrungen. Oder einem Fest für die ganze Familie mit dem coolen Eventgelände, das allen etwas bietet. Jetzt ist der Switzerland Marathon light wieder eine Kompaktveranstaltung, die es – zumindest theoretisch – drei Kollegen möglich macht, dass sie in drei verschiedenen Rennen gemeinsam ins Ziel laufen: im Halbmarathon, dem 10-km-Rennen und jenem über 5 km. Und natürlich bauen wir wieder auf eine einzigartige Stimmung entlang der Strecke.

Was begründet die Vor­freude der Organisatoren?

Im Vergleich zum Vorjahr haben wir bis jetzt 25 Prozent mehr Anmeldungen. Wir haben Zahlen wie vor der Pandemie. Das freut mich. Es lohnte sich, die beiden letzten Austragungen zu stemmen. Und zur Organisation für dieses Jahr: Wir konnten viel aus der Schublade holen. Aber wir haben aus Covid auch gelernt. So beliessen wir den Start der Kinderrennen auf der Bahn. Das macht diese Rennen attraktiver. Und noch etwas...

...was?

In den Agenden der Läuferinnen und Läufer nehmen wir einen fixen Platz ein. Viele Veranstaltungen, die zwei Jahre lang nicht stattfanden, haben jetzt tiefere Zahlen.

Wie steht es mit Spitzenläuferinnen und -läufern? Auf welche Aushängeschilder freuen Sie sich besonders?

Die grossen Namen stehen nicht in unserem Fokus. Wir sind ein Volkssportevent. Wir haben kein klassisches Elitefeld eingeladen, bezahlen kein Preisgeld. Einen grossen Namen können wir dennoch präsentieren: Dario Cologna. Der vierfache Langlauf-Olympiasieger läuft den Halbmarathon im Hinblick auf sein Marathon­début beim London Marathon am 2. Oktober.

Das ist kein Zufall.

Nicht wirklich. Ich schreibe ihm den Trainingsplan, betreue und begleite ihn auf diesem Weg. Der Switzerland Marathon light stellt eine wichtige Standort­bestimmung dar. Dario wird im Bereich von 1:15 Stunden laufen und wird in einer schönen ­Gruppe Unterschlupf finden.

Und bezüglich erstklassiger Läuferinnen und Läufer: Gibt es dazu Namen?

Die Aargauerin Selina Ummel, die letztjährige Zweite an den Schweizer Meisterschaften im Halbmarathon bei uns. Oder Doris Nagel-Wallimann aus Hünenberg. Oder die Velospezialistin Selina Burch aus Giswil, die vor einem halben Jahr sensationell Bronze gewann an den Schweizer Cross-Meisterschaften und jetzt über 10 km starten wird. Bei den Männern messen sich auf der Halbmarathonstrecke regionale Grüssen wie der Altdorfer Manfred Jauch, Michael Eggenberger aus Hünenberg oder Philipp Arnold aus Cham.

Können sich Kurzentschlossene noch anmelden?

Ja, bis eine Stunde vor dem Start, also ganz spontan. Wie sinnvoll das allerdings ist, bezweifle ich. Gerade ein Halb­marathon braucht Vorbereitung.

Und Sie selber, laufen Sie auch mit?

Nein, mit unserem kompakten Programm ist das nicht möglich. Ich gebe alle Startkommandos und klatsche im Ziel jede und ­jeden ab.

Aber Sie würden die 21,1 km schon schaffen?

Bestimmt. Ganz gemütlich in zirka anderthalb Stunden.

Die 47-jährige Obwaldner Viktor Röthlin ist Initiant des 2014 lancierten Switzerland Marathon light. 2010 wurde er Marathon-Europameister in Barcelona.

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