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Fussball

Dezimiertes Sion unterliegt Lausanne-Ouchy und steht mit dem Rücken zur Wand

Der FC Sion legt im Barrage-Hinspiel einen blutleeren Auftritt hin und verliert gegen Stade Lausanne-Ouchy verdient mit 0:2. Der erste Abstieg seit 2002 rückt für die angeschlagenen Walliser nach einem konzeptlosen Auftritt in greifbare Nähe.
Ilyas Chouaref steht mit dem FC Sion vor dem Abstieg, Lausanne-Ouchy dagegen freut sich über den Auswärtssieg.
Bild: Pascal Muller/Freshfocus / freshfocus

Die Vorzeichen vor dem Barrage-Hinspiel zwischen dem FC Sion und Stade Lausanne-Ouchy hätten für die Walliser schlechter kaum stehen können. Als wäre der sportlich desolate Zustand mit ganzen zwei Saisonheimsiegen nicht schon genügend Grund zur Sorge, schlug auch noch die Verletzungshexe gnadenlos zu: Nebst Stürmerstar Mario Balotelli mussten gleich zehn Spieler passen, mit Musa Araz und Anto Grgic nahmen zudem zwei weitere Schlüsselspieler aufgrund von Krankheit unter der Woche auf der Bank Platz.

Die Verunsicherung auf Seiten von Sion war von der ersten Minute an erkennbar. Zwei harmlose Abschlüsse von Giovani Sio waren das Höchste der Gefühle. Auf der anderen Seite zeigte das Offensiv-Trio um Teddy Okou, Alban Ajdini sowie Liridon Mulaj, weshalb sie zusammen in dieser Saison 40 Tore verbuchen konnten.

Mulaj stellt die Weichen für den Sieg

Dem in Biel aufgewachsenen Mulaj war es dann auch vorenthalten, das Skore in der 26. Minute zu eröffnen. Nach einem verunglückten Abschluss von Linksverteidiger Linus Obexer stand er mutterseelenalleine vor Sion-Goalie Kevin Fickentscher und versenkte den Ball wuchtig unter der Latte. Mulaj und seine Sturmkollegen hätten gut und gerne noch weitere Tore bis zur Pause erzielen können, die Effizienz liess jedoch zu wünschen übrig.

Im anderen Strafraum brannte es hingegen nur einmal so richtig: Dies war in der 37. Minute der Fall, als Ouchy-Captain Lavdrim Hajrulahu
gleich zweimal für seinen geschlagenen Torhüter Dany Da Silva rettete und sowohl den Abschluss von Chouaref als auch den Kopfball von Sio von der Linie beförderte.

Reaktion von Sion bleibt aus

Auch in der zweiten Halbzeit fanden die Hausherren kein Mittel gegen die solidarische Abwehr der Waadtländer. Im Gegenteil: In der 58. Minute erhöhte Giovani Bamba, seines Zeichens ehemaliger Junior des FC Sion, mittels Direktabnahme nach einem Eckball auf 2:0 für die Gäste. Bamba war mit seiner beeindruckenden Physis im ganzen Spiel kaum vom Ball zu trennen und neben Mulaj der auffälligste Akteur im Kollektiv von Lausanne-Ouchy.

Torschütze Giovani Bamba legte einen starken Auftritt hin.
Bild: Laurent Gillieron / KEYSTONE

Wer von Sion nun eine Angriffswelle nach der anderen erwartete, sah sich getäuscht. Einzig in der 75. Minute kam für eine kurze Zeit nochmals Hoffnung auf. Yassine Fortune lenkte einen Schuss von Luca Zuffi mit dem Rücken ab und erzielte den vermeintlichen Anschlusstreffer. Schiedsrichter Luca Cibelli ahndete jedoch nach Konsultation des VAR’s ein vorangegangenes Foul des eingewechselten Gaetan Karlen an Bamba. Somit blieb es beim 0:2, die Gäste verpassten es gegen Ende hin, die Führung gar noch auszubauen.

Während der von Anthony Braizat trainierte Challenge-League-Vertreter aus Lausanne sich also eine vorzügliche Ausgangslage für den Aufstieg geschaffen hat, ist die Stimmung im Wallis derweil im Keller. Ironische «Merci Christian»-Sprechrufe hallten durch das Tourbillon. Immer mehr Fans wenden sich von Präsident Christian Constantin und seiner Entourage ab und können sich nicht mehr mit dem Team identifizieren. Der von A bis Z konzeptlose Auftritt im Barrage-Hinspiel gibt auf jeden Fall noch mehr Rätsel auf als bereits vorhanden waren.

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