Erlaubnis zum Geniessen? In der Nachspielzeit? In dieser Saison? Ja, wirklich! Es laufen die letzten Sekunden im St. Jakob-Park. Und längst ist klar: Dieser Sieg ist gewiss. Der FCB stösst in seiner Champions-League-Gruppe wieder auf Rang 2 vor. Der Traum vom Achtelfinal lebt, intensiver denn je. So sehr, dass ein Ausscheiden jetzt eine grosse Enttäuschung wäre.
Ein Erfolg mit schönen Folgen
Aber vor allem: Weit weg sind jetzt die Gedanken an diese verflixte Nachspielzeit. An das späte Gegentor von Sofia. An die späten Gegentore in der Meisterschaft. Die Revanche für das 0:1 aus dem Hinspiel gegen Ludogorez Rasgrad glückt. Es ist eine rot-blaue Gala! Das Publikum erhebt sich noch einmal zum Applaus – der Lohn für dieses 4:0, den höchsten FCB-Sieg in der Champions League überhaupt.
Es ist ein Erfolg mit schönen Folgen. Weil Liverpool bei Real Madrid wie erwartet erneut verlor, liegen die Basler zwei Spieltage vor Schluss mit sechs Punkten in der Pole-Position für das Weiterkommen. Ein Sieg am 9. Dezember auswärts gegen Liverpool reicht nun sicher zur Achtelfinal-Qualifikation. Wahrscheinlich sogar schon ein Unentschieden, weil Basel dann in den Direktduellen mit den Engländern immer noch besser wäre.
Sousa: nur 1 Wechsel
Es war ein Abend, der einige Geschichten schrieb. Zum Beispiel jene des Breel Embolo. Geboren am 14. Februar 1997 im kamerunischen Yaoundé, feierte er gestern mit 17 Jahren und 263 Tagen seine Torpremiere in der Champions League. Damit verpasste er den Rekord als jüngster Torschütze des Ghanaers Peter Ofori-Quaye nur um 68 Tage.
Das Seilziehen um Embolo
Wie er den Ball annahm, abdeckte und schliesslich im Tor unterbrachte, war grosse Klasse. Es war das Tor, das den FCB in der 34. Minute auf die Siegerstrasse brachte. Es gibt derzeit viele Anzeichen, dass Embolo eine grosse Karriere glücken wird - hoffentlich auch in der Schweizer Nationalmannschaft. Es würde bestimmt nicht schaden, wenn die Basler Behörden bei der Bearbeitung von Embolos Einbürgerungsgesuch die Beamten-Komfort-Zone langsam verlassen würden.
Auch beim 3:0 hatte Embolo seine Füsse im Spiel. Seine scharfe Hereingabe verwertete Shkelzen Gashi. Auch dies ein spezielles Tor. Denn Gashi war bis anhin so etwas wie die tragische Basler Figur in der Champions League. Eigentlich weiss niemand so genau, warum er bis gestern auf seinen ersten Einsatz in der Königsklasse warten musste. Umso schöner, dass ihm (neben der guten Leistung) gleich ein Tor glückte.
Sousa setzte für einmal auf Konstanz
Schliesslich ist da auch noch Fabian Frei. In Abwesenheit von Captain Streller führte er das Team in beeindruckender Manier zum Sieg. Beim 1:0 wie auch beim 2:0 (von Gonzalez) leistete er mit einem langen Ball die herrliche Vorarbeit.
Im Vergleich zum Spiel gegen GC veränderte Trainer Paulo Sousa sein Team nur auf einer Position. Man wurde irgendwie den Verdacht nicht los, dass diese leise Konstanz den Spielern richtig gut tat. So kann es weitergehen!
Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.