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Super League

Der FCB hat seine Reserven aufgebraucht

Der FC Basel muss den Gürtel noch enger schnallen: Die Jahresrechnung der massgeblichen AG weist für 2021 ein Minus von 14,37 Millionen Franken auf, wodurch das Eigenkapital aufgebraucht ist.
Bild: KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Die angehäuften Reserven aus den fetten Jahren unter Bernhard Heusler sind aufgebraucht. Fast 100 Millionen Franken betrug das Eigenkapital noch vor einigen Jahren, bevor mehrmals Millionenverluste geschrieben wurden. Ausbleibende Einnahmen etwa aus der Champions League und dazu ähnlich hohe Ausgaben wie in den Erfolgsjahren standen am Ursprung des Problems. Nun sagt David Degen, der im letzten Mai Bernhard Burgener als FCB-Chef abgelöst hat: "Wir müssen zurück zur Vernunft finden. Wir dürfen nicht mehr ausgeben, als wir einnehmen."

Der Blick in die Jahresrechnung offenbart, wie schwierig das Unterfangen wird. Einem Aufwand von rund 74 Millionen Franken standen Einnahmen in Höhe von knapp 60 Millionen Franken gegenüber, obwohl der FCB in der Conference League 9 Millionen Franken an Prämien einspielte. Negativ auf das Ergebnis wirkte sich die Corona-Pandemie aus mit dadurch reduzierten Einnahmen im Ticketverkauf und Rückzahlungen an Sponsoren.

Im laufenden Jahr soll eine Schwarze Null resultieren. Dafür will die Geschäftsleitung die Personalkosten weiter senken. Die ersten getroffenen Massnahmen werden sich erst nach dem Sommer auswirken. Zudem sollen die Einnahmen steigen. Mit den Verkäufen in Januar von Arthur Cabral (für 16,5 Mio. zur Fiorentina) und Edon Zhegrova (für 7,5 Mio. zu Lille) hat der FCB schon mal einen finanziell guten Einstieg ins neue Jahr geschafft. Zudem plant man in Basel erneut mit der Gruppenphase der Conference League und hofft auf 20'000 verkaufte Saisonkarten auf die nächste Spielzeit hin.

"Wir müssen besser und schneller arbeiten", gab Degen als Leitmotiv aus. Der Nachwuchs müsse zulegen und der ganze Klub gesund werden. Im Vergleich zur Konkurrenz zahle der FC Basel noch immer zu hohe Löhne. Strukturell sieht er den FCB gut aufgestellt. Weder die Suche nach einem Sportchef noch jene nach einem CEO wird derzeit forciert: "Wir wollen keinen Schnellschuss."

Trotz der finanziellen Einschränkungen will Degen im sportlichen Bereich keine Abstriche machen. "Es ist ein Drahtseilakt - zum einen die Kosten reduzieren und zum anderen den maximalen sportlichen Erfolg realisieren." Wer als Trainer sportlich in der Hauptverantwortung stehen wird, ist noch offen. Man werde die Situation analysieren und dann entscheiden, ob Guillermo Abascal von der interimistischen zur festen Lösung wird. (sda)

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