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Champions League

Der FCB besiegt den bulgarischen Meister: So spielten die Basler

Fabian Frei begrub mit seinem Kopfballtor die Hoffnungen der Bulgaren bereits in der 11. Minute, Sio beschäftigte die bulgarische Abwehr und Philipp Degen schiesst kaum auf dem Platz das 2:0. Der FCB spielte souverän auf. Hier das Notenblatt.

2.32 Uhr. Schlusspfiff. Zum letzten Mal an diesem Abend brandet im St. Jakob-Park Jubel auf. Aus den Stadionboxen ertönt die so berühmte wie geliebte Champions-League-Hymne, die den FC Basel durch den Herbst begleiten wird. «Wunderschön» ist sie für Goalie Yann Sommer, der angibt, schon als Kind von ihr geträumt zu haben. Jetzt ist sie erneut Realität. Zum vierten Mal innerhalb der letzten sechs Jahre. Eine Leistung, auf die der ganze Klub zurecht stolz sein kann.

Die letzten Zweifel am Einzug in die Champions-League-Gruppenphase, die nach dem 4:2 im Hinspiel geblieben sind - sie sind bereits um 20.56 Uhr endgültig begraben. Marcelo Diaz tritt in der 11. Minute von der linken Seite einen Corner und findet am zweiten Pfosten den völlig freistehenden Fabian Frei. Von dort ist es auch für den Thurgauer - nicht gerade ein ausgewiesener Kopfballspezialist - ein Leichtes, den Ball über die Linie zu drücken.

Die Szene ist Sinnbild für die 180 Playoff-Minuten, in denen sich der FC Basel letztlich souverän für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert. Eine Abwehr von Ludogorez Rasgrad, die höheren internationalen Ansprüchen nicht genügt. Und ein Abschluss, mit dem kein Schönheitspreis zu gewinnen ist. Der jedoch auf den Punkt bringt, was den FCB in den zwei Partien gegen den bulgarischen Meister ausgemacht hat: Effizienz. Wie schon vor einer Woche in Sofia geht Basel mit der ersten Chance der Partie in Führung.

Sio, der Mann fürs Spektakel

Was folgt, erinnert an ein Kehrausspiel am Ende einer langen Saison, in dem es für die beiden Mannschaften um nichts mehr geht. Das meiste ist Ballgeschiebe, gespickt mit wenigen Höhepunkten. Hauptverantwortlich für das Spektakel ist Giovanni Sio, der sein Laufpensum mit tollen Dribblings mit und einem Schuss an den Innenpfosten schmückt (16.). Für das Schlussresultat sorgt Philipp Degen, der nach einem der zahlreichen Eckbälle aus dem Gewühl heraus in den Winkel trifft (79.). Ausgerechnet der zuletzt viel gescholtene Philipp Degen - selbst Zwillingsbruder David kanns auf der Ersatzbank kaum glauben und fasst sich entgeistert an den Kopf.

Den Eindruck eines besseren Freundschaftsspiels zementiert auch die Stimmung auf den Rängen: Nur 15 733 Fans sind in den St. Jakob-Park gekommen, um den FC Basel bei seinem letzten Schritt in die Königsklasse zu begleiten. Sie und vor allem die Ferngebliebenen haben erwartet, dass der FCB sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lässt. Darf man das? Ja, wenn man das 4:2 aus dem Hinspiel als Gradmesser nimmt. Nein, wenn man bedenkt, dass auch 2013 die Champions League für keinen Schweizer Fussballklub eine Selbstverständlichkeit ist. Etwas enttäuscht dürften die Verantwortlichen des FC Basel also gewesen sein ob der schmalen Kulisse.

Schwung für die Super League

Umso mehr dürfen sie sich auf das freuen, was kommt. Präsident Bernhard Heusler hat die Bruttoeinnahmen in der Gruppenphase auf 20 Millionen Franken beziffert. Netto dürften dem FCB rund 15 Millionen bleiben. Nicht in Zahlen messbar, aber ungemein wertvoll sind das Prestige, die ein Mitmachen im Klub der 32 besten Mannschaften Europas mit sich bringt. Es macht den FCB attraktiv für potenzielle Neuverpflichtungen und stellt die eigenen Spieler in ein Schaufenster, das die Zahlen auf den Preisschildern der Profis in die Höhe schnellen lässt.

Nicht zuletzt erhofft sich Trainer Murat Yakin nach dem Erreichen des ersten grossen Saisonziels viel Schwung für die heimische Meisterschaft: Am Sonntag kommt YB in den St. Jakob-Park und schon wieder es heisst es für den FCB: Verlieren verboten.

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