Dem von Stefan Effenberg trainierten SC Paderborn ist der Start in die Rückrunde der 2. Bundesliga gründlich misslungen – gerade mal einen Punkt holte die Mannschaft in den vier Spielen seit Beginn der Rückrunde. Lediglich ein Tor erzielte sie dabei. Nach dem Fehlstart sind die Paderborner auf dem zweitletzten Tabellenplatz mittendrin im Abstiegssumpf der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Sechs Punkte Rückstand auf den rettenden 15. Rang, der derzeit von Fortuna Düsseldorf gehalten wird, sind eine Hypothek, mit der die Mannschaft und Trainer Effenberg schon genug Probleme hätten.
Doch nun kommt es noch dicker für den SC Paderborn: Wie die «Sport Bild» berichtet, verfüge der ehemalige Bayern- und Gladbach-Spieler, der bei Paderborn seit Oktober 2015 an der Linie steht, nicht einmal über eine gültige Trainerlizenz.
Nachdem der Deutsche im März 2012 die Fussball-Lehrer-Lizenz abschloss, hätte er innert drei Jahren lediglich 20 Fortbildungseinheiten besuchen müssen, um diese zu behalten.
Belästigung, Trunkenheit am Steuer und total erfolglos
Dies versäumte Effenberg vor nun bereits fast einem Jahr. Folglich war er bereits zum Zeitpunkt seines Amtsantritts in Paderborn, dem 13. Oktober 2015, seit sechs Monaten ohne gültige Lizenz. Kurzfristig eingesprungen war er damals, nachdem Paderborn seinen damaligen Trainer Markus Gellhaus entliess. Aus dem Abstiegskampf hätte er die Paderborner, immerhin noch kurzzeitige Tabellenführer der 1. Bundesliga zu Beginn der Saison 2014/15, halten sollen. Dies gelang Effenberg nicht. Vielmehr machte er seit seinem Amtsantritt Negativschlagzeilen, die neusten nun durch das Bekanntwerden seiner abgelaufenen Lizenz.
Zuvor schon war der Absteiger sportlich und intern in einer grossen Krise. Disziplinarische Probleme im Winter-Trainingslager in der Türkei gipfelten bereits in einem Belästigungsskandal, bei dem Nick Proschwitz, der Stürmer mit Vergangenheit in Thun, Vaduz und Luzern, letztlich suspendiert wurde. Trainer Effenberg verlor zudem erst kürzlich seinen Führerschein wegen Trunkenheit am Steuer. Abgerundet wurde das Chaos um Effenberg und seinen SC Paderborn von mittlerweile elf sieglosen Spielen in Serie. Der glücklose Coach wird mittlerweile von allen Seiten kritisiert und viele zweifeln, ob der drohende Abstieg unter ihm noch vermieden werden kann.
Effenbergs Zukunft bleibt ungewiss
Beim Auswärtsspiel seiner Mannschaft vom Dienstagabend gegen den Karlsruher SC wird der 47-jährige noch auf der Bank sitzen. Man darf sich aber fragen, wie lange er das noch tun wird. Aufgrund der abgelaufenen Lizenz zum einen, aufgrund ungenügender Leistungen seines SC Paderborn zum anderen. Wie es mit seiner Zukunft als Trainer weiter steht, wird sich bald weisen. Sollte Effenberg demnächst ohnehin entlassen werden, hätte er wenigstens genügend Zeit, seine Lizenz nach zu holen.
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