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Darts-WM

25'000 Pfund nach dem ersten WM-Sieg: So geht es für Stefan Bellmont nun weiter

Stefan Bellmont steht nach einem 3:0-Erfolg gegen den fünffachen Weltmeister Raymond van Barneveld an der Darts-WM in der zweiten Runde. Durch den Sieg erhielt der Zuger einen ordentlichen finanziellen Zustupf.
Am Sonntag steht sein nächster Einsatz an: Stefan Bellmont aus Cham.
Bild: Bradley Collyer/AP

Was waren die Stärken von Bellmont?

Der Sieg gegen Raymond van Barneveld ist sicherlich eine Überraschung. Schliesslich wurde der Niederländer bereits fünfmal Weltmeister und hat deutlich mehr Erfahrung als Stefan Bellmont. Doch hielt der Zuger einen Sieg im Vorfeld durchaus für möglich. «Barney» war in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr in Form und kämpft immer wieder mit gesundheitlichen Problemen.

Im Ally Pally war der 3-Dart-Average von van Barneveld sogar leicht höher als der des Schweizers (92,50 zu 91,36). Doch Bellmont lieferte einfach in den entscheidenden Momenten. Dies zeigt auch die Doppelquote. Als es jeweils darum ging, ein Leg zu gewinnen, traf van Barneveld nur 2 von 8 Mal in das richtige Feld, Bellmont überzeugte mit einer Quote von fast 40 Prozent. Im zweiten Satz liess er sogar keinen Versuch auf die Doppelfelder aus.

«Das Finishing auf die Doppel war sicherlich sehr gut von mir», ist sich auch Bellmont bewusst. Einzig bei den Matchdarts zeigte er für kurze Zeit Nerven, brachte aber letztlich seinen vierten Pfeil in das siegbringende Doppel-Vier-Feld. Nach seinem Sieg konnte «Belli» noch nicht ganz glauben, was gerade geschehen war, aber der Plan für den Abend war klar. «Jetzt gehen wir sicher eins trinken», sagte er im Interview mit Sport1.

Wie viel Preisgeld erhält der Schweizer?

Nicht nur steht Stefan Bellmont nach dem Sieg gegen Raymond van Barneveld an der Darts-WM als erster Schweizer der Geschichte in der zweiten Runde, sondern hat bereits mindestens 25'000 Pfund (gut 26'500 Schweizer Franken) verdient. 15'000 gab es bereits für die Teilnahme – 10'000 kamen nach dem Sieg dazu.

Der Chamer, der sich bereits im Herbst die Tour Card für die nächsten zwei Jahre sicherte, sagte nach der Partie an der Pressekonferenz angesprochen auf das Preisgeld: «Noch denke ich nicht an das Geld, aber für die nächsten zwei Jahre ist es ein schöner Zustupf, da ich das Geld nun auch für die Reisen einsetzen kann.»

Sollte Bellmont mit einem weiteren Sieg die dritte Runde erreichen, würde sich der Betrag auf 35'000 Pfund erhöhen. Für den Weltmeister wird es erstmals an einer Weltmeisterschaft eine ganze Million geben.

Wie wirkt sich der Sieg auf die Weltrangliste aus?

Im Darts gibt es ähnlich wie im Tennis eine Weltrangliste. Allerdings zählt die sogenannte Order of Merit über 2 Jahre und es geht nicht um Punkte, sondern um das erspielte Preisgeld in den letzten 24 Monaten.

Dank der zusätzlichen 10'000 Pfund vom Erstrundensieg ist Belli in der provisorischen Weltrangliste auf den 89. Platz vorgerückt. Noch vor dem Beginn der WM war der 36-Jährige auf Position 111 klassiert.

Wie geht das Turnier nun für Belli weiter?

Am Sonntag steht das nächste Spiel für Bellmont an. «Wir bleiben sicher hier in London und werden auch die Stadt ein wenig anschauen», erzählte Bellmont, als er gefragt wurde, was nun seine Pläne sind. Natürlich wird auch in der spielfreien Zeit trainiert, aber er möchte es auch ein wenig geniessen. Das Spiel gegen den Australier Damon Heta ist zeitlich noch nicht definitiv angesetzt.

Wie stehen die Chancen auf ein Weiterkommen?

Damon Heta ist in der Weltrangliste auf dem 16. Platz klassiert und damit deutlich vor Bellmont. In diesem Jahr kam es zwischen dem Australier und dem Schweizer zu einem Direktduell, welches Heta im März mit 6:4 für sich entscheiden konnte.

Vor zwei Jahren erreichte der 38-Jährige mit der Achtelfinal-Qualifikation das bisher beste Resultat an einer Weltmeisterschaft. Als bisher letzter Spieler warf Heta im Ally Pally einen 9-Darter. Im letzten Jahr gelang ihm dies in der zweiten Runde, doch die Partie gegen Luke Woodhouse verlor er trotzdem.

In diesem Jahr zeigt der Australier mit dem wiedererkennbaren Schnauzer ordentliche, aber keine überragenden Leistungen. Am vergangenen Freitag setzte sich Heta mit 3:1-Sätzen gegen den Iren Steve Lennon durch. Mit einem 3-Dart-Durchschnitt von 91,56 und somit leicht höher als der von Bellmont. Stark war Heta mit 57,89 Prozent auf die Doppel.

«Wenn ich mein Spiel wieder so abrufen kann wie gegen van Barneveld, kann ich auch gegen Heta gewinnen», zeigt sich Bellmont selbstbewusst. Mit einem weiteren Sieg könnte der Schweizer mit Rob Cross erneut auf einen Weltmeister treffen. Der Engländer, der sich 2018 bei seiner ersten Teilnahme die Dartskrone aufsetzen konnte, trifft in der zweiten Runde auf Ian White. Im Achtelfinale würde wohl Titelverteidiger und Topfavorit Luke Littler warten. (watson)

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