notifications
Fussball-Nationalmannschaft

Besser als Alex Frei und auf den Spuren von Xherdan Shaqiri: Breel Embolo winken zwei Rekorde

Der Stürmer der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft kann gegen Schweden eine Bestmarke aus den 30er-Jahren einstellen. Just in einer Phase, die für den Spieler eigentlich schwierig ist, setzt er zu neuen Höhen an.
Selfie bitte! Breel Embolo ist bei den Fans beliebt wie kaum ein anderer Spieler der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft.
Bild: Gian Ehrenzeller

Was Luxemburg, Mexiko, die USA, Kosovo und Slowenien gemeinsam haben?

Gegen all diese Länder hat Breel Embolo im Trikot der Fussball-Nationalmannschaft jüngst getroffen. Sechs Treffer hat er erzielt. In fünf Spielen in Serie. Drei Mal mit dem rechten Fuss, einmal mit dem linken, einmal mit dem Kopf und einmal mit der Hacke.

Das ist nicht nur eine beeindruckende Serie des Schweizer Stürmers, sondern eine, die einen gewissen historischen Charakter hat. Denn als Embolo Anfang September gegen Slowenien zum 2:0 einköpft, ist er der erste Schweizer Nati-Akteur seit Alex Frei, der in fünf Spielen in Folge treffen konnte. Dem mit 42 Toren Rekordschützen der Nati gelang das vor 20 Jahren. Seither kam Frei nur Zeki Amdouni, der aktuell verletzt fehlt, mit Torerfolgen in vier Spielen am Stück nahe.

Aber fünf? Dafür brauchte es Embolo. Diesen mittlerweile 28-jährigen Fussballer, der seit seinem Debüt beim FC Basel im Profi-Fussball und spätestens seit seinem ersten Auftritt im Dress der Nati am 31. März 2015 Fantasien weckt.

Breel Embolo bejubelt seinen Treffer gegen Slowenien vor einem Monat in der WM-Qualifikation - es ist sein sechstes Tor im fünften Spiel in Folge.
Bild: Imago/Pascal Kesselmark

Als er dann ein halbes Jahr später und an diesem Donnerstag vor genau zehn Jahren, dem 9. Oktober 2015, über sein erstes Tor jubeln konnte für die Schweiz (in einem EM-Qualifikationsspiel gegen San Marino), schien der Weg Embolos vorgezeichnet.

Es winkt ein Rekord aus den 30er-Jahren

Und doch mussten die Fussballschweiz und Embolo selbst lange warten, bis er die - zugegebenermassen grossen - Hoffnungen voll erfüllte. Man darf getrost sagen: So gut wie Embolo in diesem Sommer und Herbst in der Nati auftrat, war er noch nie. So konstant, so treffsicher, so spielfreudig.

All das führt dazu, dass Embolo sich nun gegen Schweden dazu aufmachen kann, einen fast 100-jährigen Rekord einzustellen: Jenen von Leopold Kielholz aus den Jahren 1933 und 1934. Der Basler traf damals in sechs Partien nacheinander für die Schweiz. Trifft Embolo im heissen Tanz in der Strawberry Arena in Schweden, kann er sich mit seinem 22. Nati-Treffer im 80. Spiel in die Geschichtsbücher eintragen lassen.

Dass dieser Flow bei Embolo gerade in den jüngsten Monaten auftritt, ist bemerkenswert. Denn das vergangene Halbjahr ist keines, das für den Fussballer und Menschen Breel Embolo besonders einfach ist. Rund um den Zusammenzug im September muss sich der Basler vor Gericht verantworten, wird in zweiter Instanz der schweren Drohung schuldig gesprochen.

Zwei Tage vor dem ersten Spiel der Schweizer in der WM-Qualifikation muss Breel Embolo vor dem Basler Appellationsgericht antraben.
Bild: Georgios Kefalas

Nur zwei Tage zuvor, am Deadline-Day, wechselt er auch noch den Klub. Nach drei Jahren bei der AS Monaco wurde ihm von der sportlichen Leitung klargemacht, dass man im Fürstentum nicht mehr auf ihn setzt, er sich trotz laufendem Vertrag einen neuen Arbeitgeber suchen soll. Hinter den Kulissen, so erzählte es Embolo rund um die Länderspiele im September, seien schon länger Gespräche mit Stade Rennes geführt worden, sei für ihn schon länger klar gewesen, dass er zum Liga-Konkurrenten wechseln wolle. «Ich habe von diesem Verein viel Liebe und Zuneigung bekommen, daher war es die richtige Entscheidung», so Embolo.

Holt Embolo dereinst auch Shaqiri ein?

Bei den Nordfranzosen - für die zwischen 2003 und 2005 auch ein gewisser Alex Frei stürmte - hat sich Embolo schnell und gut eingelebt. Alle vier Ligue-1-Spiele nach seinem Wechsel hat er absolviert, stand immer in der Startelf, spielte am Sonntag gegen Le Havre erstmals durch - und traf auch ein erstes Mal für den neuen Klub.

In dieser Verfassung ist Embolo unverzichtbar für die Schweizer Fussball-Nati, als er das ohnehin schon ist. Seit ein paar Monaten ist er auch verletzungsfrei, was bei ihm sehr bemerkenswert ist. Er konnte die ganze Vorbereitung bei Monaco mitmachen, ist im Strumpf.

Macht Embolo so weiter, ist er auf viele Jahre hinaus weiter gesetzte Kraft bei der Nati. Und dann winkt dem sich im besten Fussballer-Alter befindenden Basler neben dem Kielholz-Rekord noch ein weiterer, bedeutenderer.

Schafft es die Schweiz im Sommer an die Weltmeisterschaft und ist Embolo mit dabei, wäre es nach 2016, 2018, 2021, 2022 und 2024 seine sechste Teilnahme an einer Endrunde. Damit würde er mit Valon Behrami gleichziehen. Mehr kann nur noch Xherdan Shaqiri aufweisen: Der Captain des FC Basel kommt auf sieben Endrunden-Teilnahmen (2010 bis 2024).

Man traut Embolo zu - sofern er gesund bleibt - sogar diesen Rekord noch zu knacken.

Mehr zum Thema:

Mehr zum Thema:

Mehr zum Thema:

Kommentare (0)