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Bundesliga

Bogenhausen statt Ibiza: Bayern feiert Meisterschaft im Restaurant

Der FC Bayern kehrt nach einer titellosen Saison auf den Bundesliga-Thron zurück. Dank des Punktverlustes von Leverkusen in Freiburg wurde nun amtlich, was schon länger klar war. Spieler und Staff feiern vor dem Fernsehen – besonders für Harry Kane ist der Titel eine grosse Erlösung.
Bereits gestern feierten die Bayern mit ihren Fans den Meistertitel. Heute wurde er offiziell.
Bild: Ebrahim Noroozi / AP

Statt in der Sonne Ibizas feierten Thomas Müller, Harry Kane und Co. die Rückkehr der Meisterschale nach München beim Rudelgucken im Restaurant - und grölten nach der Erlösung gemeinsam den Klassiker «We are the Champions». Auf Video festgehalten und über Social Media in die Welt gesendet wurde der Moment vom erlösten Kane, der mit 31 Jahren und nach 694 Spielen im Profibereich seinen ersten Titel feiern durfte.

«Was für ein unglaubliches Gefühl. Glückwunsch an die Spieler für ihre herausragende Leistung über die ganze Saison hinweg», sagte Vincent Kompany, der ebenfalls im Edel-Lokal «Käfer» feierte. «Wir haben jetzt Zeit zu geniessen, dass wir die Bundesliga gewonnen haben», sagte der erst zu Saisonbeginn geholte Bayern-Trainer.

Dennoch fiel die Sause am Sonntag etwas weniger triumphal als erhofft aus, nachdem erst die Bosse den Partyurlaub verboten und danach die Stars den Matchball vergeben hatten. So musste der Rekordchampion vor dem Fernseher zusehen, wie ihnen der SC Freiburg zur 34. Meisterschaft verhalf.

Grosse Feier nächsten Samstag

Immerhin das klappte: Nach dem 2:2 der Breisgauer gegen Bayerns Top-Verfolger Bayer Leverkusen ist den Münchnern zwei Spieltage vor Schluss der Titel nicht mehr zu nehmen. «Jetzt freuen wir uns auf eine gemeinsame Feier mit den Fans am nächsten Samstag im Stadion und später am Rathausbalkon», sagte Sportvorstand Max Eberl.

Kane, Kompany und Co. hatten sich am Nachmittag in Bogenhausen vor dem Bildschirm versammelt, der Grossteil der Mannschaft kam erst im Laufe des Spiels - und konnte sich für die Meisterfeier rüsten.

Vincent Kompany dirigiert die Bayern in seinem ersten Jahr zum deutschen Meister.
Bild: Filip Singer / EPA

Die Schale gibt es nun am kommenden Samstag in der Allianz Arena nach dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Aber schon nach dem wilden 3:3 bei RB Leipzig, als die Bayern in der Nachspielzeit eine 3:2-Führung und damit den vorzeitigen Titelgewinn hergeschenkt hatten, waren längst alle Zweifel verflogen. «Wir sind deutscher Meister, wenn wir ehrlich sind. Ich glaube nicht dran, dass Leverkusen dreimal 7:0 gewinnt und wir noch zweimal 0:5 verlieren», sagte Joshua Kimmich - und sollte Recht behalten.

Zu diesem Zeitpunkt hätte Leverkusen nur noch nach Punkten mit dem FCB gleichziehen können, während die Münchner vor Sonntag eine deutlich bessere Tordifferenz aufwiesen. Da war den Bayern sogar zum Scherzen zumute, obwohl ihnen die Chefs um Sportvorstand Eberl zuvor einen Kurzurlaub auf Ibiza im Meisterfall untersagt hatten. «Wir reisen jetzt alle einzeln an, dass es keiner merkt», witzelte Kimmich, der in Leipzig an der Seite von Klubikone Müller die «La Ola» mit den Fans anstimmte.

Spezieller Titel für Kane und Müller

Die feierliche Rückeroberung von Deutschlands Fussball-Thron, rund ein Jahr nach Leverkusens Überraschungstitel und Bayerns bitterem Platz 3, ist gerade für Müller ein gebührender Abschluss nach 17 Jahren FC Bayern. Das Urgestein verabschiedet sich mit seiner 13. Meisterschaft, lässt Spekulationen über ein Karriereende oder einen Wechsel in die USA unkommentiert - und blickt mit Vorfreude auf sein letztes Bayern-Heimspiel gegen Gladbach: «Der Abschied zu Hause wird auch viel Aufwand», sagte der 35-Jährige bei Sky: «Das ist ein bisschen mehr als Fußball spielen.»

Für Harry Kane und Thomas Müller ist die Meisterschaft besonders speziell.
Bild: Filip Singer / EPA

So dürfte es auch Kane gehen, der nach zwei verlorenen EM-Finals mit der englischen Nationalmannschaft und einer Pleite im Champions-League-Endspiel mit Tottenham Hotspur seinen ersten grossen Titel im Männerbereich gewann. «Kane you believe it? Harry Kane gewinnt endlich seine erste Trophäe», schrieb die Zeitung The Sun am Sonntag.

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