Jasper Philipsen setzt sich in der 16. Etappe über 189 km von Gruissan nach Nîmes als Tagessieger durch. Bei Temperaturen von 35 Grad ist der Belgier der Tagesschnellste und gewinnt seine dritte Etappe an der diesjährigen Tour de France. Auf dem zweiten Rang klassiert sich der Deutsche Phil Bauhaus, Dritter wird der Norweger Alexander Kristoff.
Philipsen zeigt sich nicht nur im Sprint bärenstark, er kann an diesem Tag auch auf gute Helfer seines Teams Alpecin-Deceuninck zählen. Sein Schweizer Teamkollege Silvan Dillier präsentiert sich beispielsweise in einer starken Form. Der 33-jährige Aargauer leistet in dieser Etappe intensive Führungsarbeit. Immer wieder taucht er an der Spitze des Feldes auf, in einer Etappe, in der lange wenig los ist. Erst 41 Kilometer vor dem Ziel verliert Dillier seinen gewohnten Platz an der Spitze, weil er ein technisches Problem hat.
Die enorme Hitze und das zu erwartende Ergebnis hält die meisten Ausreisser davon ab, ihr Glück zu versuchen. Und sämtliche Versuche, so auch derjenige des Thurgauers Stefan Küng, verpuffen erfolglos. Das Peloton lässt sich ausserdem nicht stressen und bleibt lange unter dem erwarteten Schnitt.
So kommt es, wie es in dieser 16. Etappe erwartet wurde: zu einem Massensprint. Dort ist Philipsen auch deshalb der Tagesschnellste, weil er in dieser Phase des Rennens auf die stärksten Teamkollegen zählen kann. Weltmeister Mathieu van der Poel fährt den Sprint für Philipsen perfekt an, so dass der 26-Jährige mit seiner Endgeschwindigkeit souverän zum erneuten Tagessieg sprinten kann.
Biniam Girmay stürzt, bleibt aber im grünen Trikot
Beim dritten Etappenerfolg des Belgiers Jasper Philipsen bei der 111. Tour profitiert der Belgier auch von einem Sturz eines grossen Konkurrenten. Der Eritreer Biniam Girmay, der an dieser Tour de France ebenfalls schon drei Sprintetappen gewinnen konnte, kommt im hektischen Vorlauf des Finales zu Fall. Er kann daraufhin zwar selbstständig aber mit einigen Schürfwunden ins Ziel fahren. Trotzdem bleibt Girmay weiter im grünen Trikot des Führenden in der Sprintwertung. Es könnte jedoch noch einmal eng werden: Philipsen liegt nur noch 32 Punkte dahinter.
Aus Schweizer Sicht ist in die letzte Phase des Rennens nur noch Stefan Bissegger involviert, doch mit den allerschnellsten Sprintern kann er nicht mithalten. Der 25-jährige Thurgauer klassiert sich aber auf dem starken 11. Schlussrang.
In der Gesamtwertung gibt es unter den Top-Fahrern erwartungsgemäss keine Veränderungen. Der Slowene Tadej Pogacar verteidigt sein Gelbes Trikot mühelos erfolgreich und liegt 3:09 Minuten vor Titelverteidiger Jonas Vingegaard aus Dänemark. Der Zeitfahrweltmeister Remco Evenepoel aus Belgien ist 5:19 Minuten zurück Dritter.
Star-Sprinter Mark Cavendish musste ohne seinen Anfahrer Michael Mørkøv in das Finale gehen. Der Däne war der erste Profi, der die Tour vergangene Woche wegen eines positiven Corona-Tests verlassen hatte. Am Dienstag gibt es den offiziell fünften Fall, der Belgier Maxim Van Gils gibt auf.
Vor ihm war die Tour bereits für den Spanier Juan Ayuso und den Briten Thomas Pidcock zu Ende. Pidcocks Teamkollege und Ex-Sieger Geraint Thomas hatte ebenfalls einen positiven Test, entschied sich aufgrund kaum spürbarer Symptome aber für einen Verbleib. (rg/dpa)



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