«Es ist mir alles andere als leicht gefallen»: Die Medienkonferenz zum Rücktritt von Präsident Stefan Wolf zum Nachlesen

Das Wichtigste in Kürze:

Stefan Wolf (53), Verwaltungsratspräsident und CEO des FC Luzern, hat sich entschieden, den Club per Ende 2024 zu verlassen.

Grund seien unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung des FC Luzern.

Der Verwaltungsrat strebt eine Trennung des Doppelmandats der strategischen und operativen Führung (Verwaltungsratspräsident/CEO) beim FC Luzern an.

Stefan Wolf im Interview nach der Medienkonferenz

Medienkonferenz ist nun beendet

Welche Art Präsident wird gesucht?

«Wir hatten noch keine Zeit, darüber zu sprechen», sagt Josef Bieri. Die neue Situation müsse nun angeschaut werden. Es sei so, dass es einen CEO und VR-Präsident geben wird. «Es gibt ein klares Job-Profil, daran arbeiten wir nun. Wir dürfen uns auf ein riesiges Netzwerk berufen und haben namhafte Donatoren und die FCL-Basis. Es wird sich ergeben und wir sind offen, ob Mann oder Frau, es kann sich jeder und jede bewerben.»

«Es hat Energie gekostet»

Stefan Wolf wird auf den Aktionärsstreit angesprochen: «Ja, es gab in den letzten Jahren intensivere Phasen, die auch herausfordernd waren. Mein Rücktritt hat aber keinen direkten Zusammenhang mit Bernhard Alpstaeg. Es lässt sich aber nicht bestreiten, dass der Streit Energie gekostet hat, ich glaube, das sieht man mir auch an.»

Neuer CEO ad interim

Der neue CEO Simon Meier ist 40 Jahre alt. Es sei nun der perfekte Zeitpunkt, eine Trennung des Doppelmandats der strategischen und operativen Führung anzugehen, sagt Bieri.

Zwei Säulen

Von den Medienschaffenden kommt eine Frage zu den unterschiedlichen Auffassungen. Josef Bieri: «Ein Fussballklub hat immer zwei Säulen, einerseits den Sport, aber auch die Wirtschaftlichkeit. Beim Sport sind wir unisono gleich unterwegs, in der Wirtschaftlichkeit haben wir das gleiche Ziel, aber für der Weg dorthin haben wir unterschiedliche Auffassungen. Das hat sich in den letzten sechs Monaten immer mehr aufkumuliert. Es war aber stets mit Anstand und Respekt.»

Bieri dankt Wolf

Josef Bieri sagt, Stefan Wolf habe sich stets für alle eingesetzt. «Er war mit allen Leuten auf Augenhöhe, auch jetzt noch. Wir haben ihm die regionale und lokale Verankerung zu verdanken, er hat sich enorm ins Zeug gelegt.» Wolf habe als ehemaliger FCL-Spieler immer gespürt, wie die Spieler ticken. «Du hast die Anliegen auf allen Stufen ernst genommen.»

Herausfordernde Jahre

Es seien lehrreiche, spannende aber auch und herausfordernde Jahre gewesen. Neben Corona und dem Aktionärsstreit gab es auch sehr viel Positives wie der Cupsieg 2021 und die jungen Talente, sagt Wolf.

Unterstützung für Meier

Er habe den Rücktritt frühzeitig bekannt gegeben, damit der FCL die Nachfolgeregelung rechtzeitig angehen kann. Er werde Simon Meier bei seinem neuen Amt voll unterstützen.

Energie geraubt

Die unterschiedliche Auffassung bzgl. strategischer Ausrichtung in Zukunft habe ihm Energie geraubt. Daher habe er sich entschieden, den Arbeitsvertrag zu künden. Er möchte nicht näher darauf eingehen, wie genau die unterschiedlichen Vorstellungen aussehen.

«Schwieriger Moment für mich»

Stefan Wolf hat sich entschieden, sich an der nächsten GV als VR-Präsident nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Es war sein eigener Wunsch, den FCL zu verlassen. «Es ist ein schwieriger Moment für mich, es ist mir alles andere als leicht gefallen.» Er habe die Tätigkeit mit viel Leidenschaft ausgeführt und kam immer gerne ins Stadion. Doch die Herausforderungen seien in den letzten zwei Jahren grösser geworden.

Die Medienkonferenz beginnt

Stefan Wolf, Verwaltungsratspräsident und CEO des FC Luzern, und Josef Bieri, Aktionär und Vizepräsident der FC Luzern Holding, treten vor die Medien.