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Darts-WM

16-jähriger Shootingstar Luke Littler setzt Siegeszug fort – van Gerwen scheitert

Der Engländer Cross ist erster Halbfinalist bei der Darts-WM. Die Leistungen in London erinnern an seinen Triumph im Jahr 2018. Nun kommt es zu einem Duell mit dem Super-Youngster.
Luke Littler steht im Halbfinale der Darts-WM. 
Bild: Zac Goodwin / AP

Der nervenstarke Shootingstar Luke Littler hat seinen bemerkenswerten Siegeszug bei der Darts-WM fortgesetzt und ist in das Halbfinale gestürmt. Der 16 Jahre alte Engländer bezwang am Neujahrstag den Nordiren Brendan Dolan mit 5:1 und kämpft am Dienstagsabend gegen Ex-Weltmeister Rob Cross um den Einzug ins Endspiel. Der Engländer hatte im ersten Viertelfinale enorme Comeback-Qualitäten bewiesen und seinen Landsmann Chris Dobey nach einem 0:4-Rückstand mit 5:4 besiegt.

«Ich habe das Halbfinale erreicht, das ist etwas Besonderes», sagte Littler bei Sport1. Zuvor knüpfte er an seine furiosen Auftritte im Alexandra Palace auch am Montag nahtlos an. Nach einem mässigen Start gewann er sieben Legs in Folge und damit auch die ersten beiden Sätze - die Fans waren begeistert.

Luke Littler lässt sich auf die Bühne führen. 
Bild: Bild: David Cliff / EPA

Das hohe Niveau hielt «The Nuke» («Die Atombombe») auch im Anschluss. Druck scheint Littler trotz seines Alters überhaupt nicht zu verspüren. Er sicherte sich auch die Sätze drei und vier - Dolan blickte hilflos ins Publikum.

Littler verwandelte seinen ersten Matchdarts

Im fünften Satz erlaubt sich Littler, der im Achtelfinale das Generationen-Duell gegen den niederländischen Altmeister Raymond van Barneveld für sich entschieden hatte (4:1), einige Schwächen auf die Doppel-Felder. Dolan kam zu seinem ersten Satzgewinn. Doch danach übernahm Littler wieder das Kommando und verwandelte seinen ersten Matchdarts.

Der Youngster aus dem Nordwesten Englands, der auch aufgrund seines ungewöhnlich starken Bartwuchses weitaus älter wirkt, erstürmt die Darts-Welt im Eiltempo. Mit 18 Monaten soll Littler seine ersten Pfeile geworfen haben, als 14-Jähriger folgte sein erster offizieller 9-Darter, das perfekte Spiel.

Cross darf derweil weiter auf seinen zweiten Titel nach 2018 hoffen. «Voltage» erwischte gegen Dobey, der am Freitag Titelverteidiger Michael Smith aus dem Turnier geworfen hatte, einen Fehlstart und stand vor dem Aus. Im scheinbar aussichtslosen Kampf um das Weiterkommen steigerte sich der 33-Jährige im Ally Pally, zudem wurde Dobey fehleranfälliger. Am Ende drehte Cross als erster Spieler im Ally Pally einen 0:4-Rückstand.

Van Gerwen out

Michael van Gerwen ist bei der Darts-WM in London vollkommen unerwartet ausgeschieden. Der 34 Jahre alte Niederländer verlor sein Viertelfinale gegen Englands Aussenseiter Scott Williams am Montagabend überraschend mit 3:5 und wird damit im fünften Jahr in Serie nicht den WM-Titel gewinnen. Mighty Mike, wie van Gerwen genannt wird, war bisher durchs Turnier spaziert und hatte in seinen ersten drei Partien elf von elf möglichen Sätzen gewonnen.

Auch mit dem Traum-Halbfinale gegen Englands Luke Humphries wird es damit nichts. Cool Hand Luke zeigte beim klaren 5:1 gegen Landsmann Dave Chisnall einen starken Auftritt und trifft nun in der Runde der letzten Vier auf Williams. Gabriel-Clemens-Bezwinger Chisnall war in dem Duell chancenlos.

Van Gerwen legte einen merkwürdigen Auftritt im Alexandra Palace hin. Der Weltmeister von 2014, 2017 und 2019 leistete sich in den ersten Sätzen einige Fehler auf die Doppelfelder. Im Verlauf der Partie wurde aber auch das Scoring immer schwächer. Van Gerwen traf häufig nicht einmal die grossen Single-Zahlen. Die Niederlage gegen den ungesetzten Williams war die logische Folge.

Dieser hatte im Verlaufe der WM mit einem Weltkriegs-Vergleich für Aufsehen gesorgt, hat sich inzwischen aber mehrmals entschuldigt. Vor van Gerwen hatte er in Danny Noppert, Martin Schindler und Damon Heta schon drei weitere gesetzte Profis bezwungen. Die Halbfinals finden am Dienstag (20.30 Uhr/Sport1 und DAZN) statt. (sid)

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